So innovativ sind diese 13 Yachten
Seadeck 7

Die „Seadeck 7“ von Azimut ist keine klassische Motoryacht, aber dafür die zukunftsweisendste ihrer Klasse. Das 21,7 Meter lange Boot ist die erste Serienyacht mit dem Hybridantrieb Volvo Penta IPS. Mit vier Fahrmodi soll er die Emissionen um bis zu 40 Prozent reduzieren. Für emissionsfreies Fahren nutzt beispielsweise der Modus „Pure Electric“ ausschließlich Batterieenergie. „Crossover“ hingegen verwendet einen Dieselmotor, um die elektrischen Pod-Antriebe in Gang zu bringen. Das ausgefeilte System kann die gesamte Hotelload bis zu zwölf Stunden lang versorgen, ohne dass die Generatoren laufen müssen. Der dreistufige Heckbereich misst rund 60 Quadratmeter, wenn die seitlichen Flügel ausgeklappt sind. Hier finden sich Lounges, eine Hängematte und eine absenkbare Treppe für bequemen Zugang zum Wasser. Der Innenraum mit vier Kabinen wurde von den Architekten Matteo Thun und Antonio Rodriguez entworfen. Zertifizierte Hölzer, Teppiche aus recyceltem Kunststoff und andere nachhaltige Materialien kamen zum Einsatz — ohne dabei angestrengt „grün“ wirken zu wollen.
Breakthrough

Feadship investierte fünf Jahre in das Design und den Bau der ersten Superyacht mit Wasserstoff-Brennstoffzellen. Dafür musste das Innenleben der 119 Meter langen „Breakthrough“ völlig neu konzipiert werden. Jetzt ist Platz für 4,4 Tonnen flüssigen Wasserstoff. Der benötigt zehnmal mehr Platz als Diesel. Er wird in kryogenen Tanks bei -253 °C gelagert und erzeugt emissionsfreie Energie. Der Gigant kann für kurze Zeit ausschließlich mit Brennstoffzellen fahren. Insgesamt kombinierten die Konstrukteure 16 Brennstoffzellen, Lithiumbatterien, zwei Elektromotoren und Dieselgeneratoren, um den beachtlichen Bedarf des Antriebs und der täglichen Energie an Bord, der Hotelload, zu decken. Ein Wärmerückgewinnungssystem beheizt Pool, Jacuzzi, Dampfbad und Fußböden. Sogar die Motoren werden damit vorgewärmt. Die Ausstattung umfasst elegantes Leder, Marmor und Rattan. Das Eignerdeck bietet zwei Schlafzimmer mit Bad, ein Fitnessstudio, zwei Büros und ein Wohnzimmer. Weitere Besonderheiten: ein Pickleball-Platz und die unter Wasser liegende „Nemo Lounge“.
Project Zero

Die weltweit erste emissionsfreie Segelyacht ist auf die Foundation Zero zurückzuführen. Diese Investoren wollten ihre Designs als Open Source bereitstellen, um erneuerbare Technologien zu fördern. Eines der ersten Projekte klang zunächst unmöglich: eine 69 Meter lange Superyacht, die völlig ohne fossile Brennstoffe fährt und stattdessen Sonnen-, Wind- und Wasserenergie nutzt. Geleitet wurde das Projekt von den Designern der Firma Vripack. Sie arbeiteten mit Dykstra Naval Architects und dem Segel-Superyachtbauer Vitters zusammen. Ein Team aus Programmierern, Datenanalysten und einem Physiker war ebenfalls involviert. Die „Project Zero“ wurde so konzipiert, dass sie den Großteil ihrer Energie während des Segelns durch Wasserkraft erzeugt und in bordeigenen Batterien speichert. Sie wiegen 44 Tonnen. Spezial-Solarpaneele liefern zusätzliche Energie. Abhängig von den Windverhältnissen kann das Schiff etwa 200 Kilowatt Strom erzeugen. Das ist das Zehnfache des Eigenbedarfs. Damit erreicht sie ihr ehrgeiziges Ziel: Zwei Wochen lang ist die Yacht energieautark. Die meisten Hybrid-Yachten schaffen maximal acht Stunden batteriegestützt. Obendrauf kommt ihre bestechende Ästhetik. Damit könnte „Project Zero“ der nächste Meilenstein für nachhaltigen Yachtsport werden.
Diamond Binta

Nur wenige Yachten stellen den Maschinenraum in den Mittelpunkt. Ein gläserner Steg führt zwischen weißen Caterpillar-3512E-Dieselmotoren hindurch. Er verbindet die Gästekabinen im Unterdeck mit dem Beachclub-Bereich am Heck. Die von Paszkowski entworfene Außengestaltung verwendet Details, die an Automobildesign erinnern. Dazu gehören Überhänge, die Motorhauben ähnlich sehen. Auch die Bar auf dem Sonnendeck besticht mit einem Wabenmuster, das eine Reminiszenz an Karbonfasern aus dem Rennsport ist. Ein verglaster Pool auf dem Oberdeck und ein Fitnessbereich im Freien gehören auch zur Ausstattung. Das Interieur hebt natürliche Holzfarben hervor und überzeugt mit Marmor und Leder. Die Eignersuite reicht über die gesamte Breite. Trotz des edlen Ambientes wurde die „Diamond Binta“ als Weltentdeckerin mit einer Reichweite von 5400 Seemeilen konzipiert. Eine Garage birgt zwei Beiboote, außerdem steht ein Helideck zur Verfügung.
Almax

Diese 50-Meter-Yacht ist das erste Modell aus der „50Steel“-Serie von Sanlorenzo. Außerdem fungiert sie als Testlabor für ein Brennstoffzellensystem, das grünes Methanol in Wasserstoff umwandelt. Daraus entstehen emissionsfrei gut 100 Kilowatt Strom für die Hotelload der Yacht. Das „Hidden Engine Room“-Konzept (HER) von Almax teilt das Antriebssystem auf: Ein klassischer Maschinenbereich liegt im Unterdeck, während sich die Brennstoffzellen vorn befinden. Diese spezielle Konfiguration ermöglichte es den Designern, den traditionellen Maschinenraum durch eine große „Ocean Lounge“ zu ersetzen. Sie verbindet den Beachclub-Bereich im Heck mit den Gästekabinen im Bug. Die Methanol-Brennstoffzellen decken bis zu 90 Prozent des Energiebedarfs beim Liegen vor Anker oder im Hafen. Das ist ein enormer Anteil für eine Yacht dieser Größe.
Scout 670 LXS

Wegen der Komplexität und des Umfangs lautet ihr Spitzname „Project Everest“. Das größte jemals gebaute Boot mit Außenbordmotoren entstand in monatelanger Zusammenarbeit der Designer von der Werft in South Carolina und dem Londoner Studio Harrison Eidsgaard. Das war eine Premiere: Ein amerikanischer Hersteller von Offshore-Fischerbooten kooperiert mit einem der führenden europäischen Superyacht-Designer. Was zum Kulturkampf hätte werden können, mündete in ein schnelles, stilvolles Außenborder-Cruisingboot. Fünf Mercury-V-12-Außenborder mit je 600 PS beschleunigen die „670 LXS“ auf fast 95 Kilometer pro Stunde. Das Cockpit ist aus Teakholz und es gibt 22 Angelrutenhalter fürs Sportfischen. Unter dem Hardtop befinden sich vier Schalensitze und eine große L-förmige Lounge für die Hochsee-Fahrt. Die „670 LXS“ bleibt der Scout-DNA treu, besitzt aber ein Gussi-Italia-Lenkrad und Lüftungsdüsen im Stil der Mercedes G-Klasse. Drei Kabinen, zwei mit eigenem Bad, bieten viel Platz. Das Urteil: Diese transatlantische Zusammenarbeit war ein voller Erfolg.
San

Unter den zahlreichen Sonderanfertigungen der türkischen Werft Alia Yachts sticht „San“ mit einem durchsichtigen Hauptdeck hervor. Der Eigner wollte das offene Raumgefühl einer nur halb so langen Yacht nachahmen. Er drängte das Designteam von Sinot Yacht Architecture & Design, ein Schiff zu entwerfen, bei dem man vom Beachclub-Bereich bis zum Bug durchsehen kann. Um diese außergewöhnliche Sichtachse zu ermöglichen, wurden die Kabinen und die Kombüse ins Unterdeck verlegt. Im Salon ersetzte man alle Trennwände durch raumhohe Fenster. Es gibt keinen Steuerstand auf dem Hauptdeck, der die Sicht beeinträchtigen könnte. Selbst der Lounge-Bereich ist nach japanischem Vorbild in eine abgesenkte Bodenmulde eingelassen. Das minimalistische Interieur aus Holz, die klaren Linien innen wie außen und der ungestörte Blick auf das Meer verleihen der „San“ in diesem Jahr ganz sicher den Titel „Bestes Design ihrer Klasse“.
Seawolf X

Rossinavi hat in den letzten 20 Jahren viele außergewöhnliche Yachten gebaut. Doch die „Seawolf X“ könnte ein Meilenstein für die italienische Werft sein. Die 42,7 Meter lange Yacht ist ihr erster Katamaran. Er besticht mit größerem Innenraum und besserer Treibstoffeffizienz als ein vergleichbares Einrumpfschiff. Der technologieaffine Eigner wollte künstliche Intelligenz an Bord. Über drei Jahre entwickelten Rossinavi, Videoworks und die Universität Pisa das System „RossinaviAI“. Es ist die erste adaptive KI auf einer Superyacht. Diese passt Raumtemperatur und Beleuchtung individuell an, überwacht Motorleistung, Navigation und Wartungszyklen. Auf Luxus muss dabei nicht verzichtet werden: Der elegant geschwungene Rumpf bietet ein versenktes Vordeck und einen verglasten Jacuzzi. Der großzügige Hauptsalon und die Eignerkabine erstrecken sich über die gesamte Breite.
Renaissance

Was die Zahlen betrifft, könnte man die 112 Meter lange „Renaissance“ mit ihren sechs Decks und dem Volumen von 7925 Bruttoraumzahl fast für ein kleines Kreuzfahrtschiff halten. Sie bietet 36 Gästen in 19 Kabinen Platz, verfügt über ein Wellnessdeck und ein Kino. Die Essbereiche verteilen sich auf vier Decks, darunter ist auch ein doppelstöckiger Speisesaal auf dem Hauptdeck. Das von Bannenberg & Rowell gestaltete Design lässt einfach nie das „Superyacht-Gefühl“ vermissen. Doch Holz- und Steinarbeiten sorgen auch für ein intimes Ambiente. Das Eignerdeck umfasst eine 60 Quadratmeter große Suite mit begehbaren Kleiderschränken. Der Beachclub am Heck bietet eine Bar und Lounge-Bereiche. Auf dem darüberliegenden Deck befindet sich ein Pool. Eine Crew von 45 Personen betreut das Boot. Neben klassischer Küche gibt es eine Sushi-Bar, einen Pizzaofen und einen Weinkeller mit gut 1000 Flaschen. Der Charterpreis liegt bei 2,9 Millionen Euro pro Woche.
B.Loft 65m

Viele Yacht-Interieurs orientieren sich zunehmend an der Architektur von Wohnräumen. Diese 65-Meter-Yacht treibt den Trend auf die Spitze. Das Design des Hauptsalons mit seinen bodentiefen Fenstern und einer Deckenhöhe von vier Metern erinnert an ein Loft in Manhattan. „Sie hat italienische DNA, was Holz und Oberflächen angeht“, sagt Designer Giorgio Cassetta aus Rom, „aber amerikanische Architektur bestimmte die Formensprache.“ Im Gegensatz zum Innenleben wurde das Äußere von südamerikanischen Strandvillen beeinflusst. Mit geschwungenen Terrassen und einer überdachten Lounge auf dem 120 Quadratmeter großen Achterdeck liefert sie einen exzellenten Meerblick. Weitere Highlights: der „Cabana Club“ am Heck mit 33 Quadratmetern und 270-Grad-Panoramafenstern sowie ein verglaster Wintergarten und ein Pool mit Glasboden auf dem Deck direkt darüber.
Alfa G

Für 22 Millionen Dollar wurde die „Alfa G“ von Oceanco komplett überholt. Ursprünglich wurde die Yacht 2004 als „Sea Pearl“ ausgeliefert und im Laufe der Jahre mehrfach umbenannt. Sie hieß „Abrosiana“, „Alfa IV“, „Aviva II“, „Pegasus“ und „Pegasus II“. Bereits zuvor gab es mehrere Modernisierungen, die jedoch rein kosmetischer Natur waren. Designer Alexandre Thiriat verwandelte nun ein veraltetes Interieur in ein modernes, luxuriöses Zuhause. Ein Konzertflügel mit rotem Deckel, komplett weiße Salons auf dem Oberdeck und dunkle, zeitgenössische Holzelemente in sechs Kabinen sind nur einige der markanten Details. Das Projekt wurde von G&K Yachts in Griechenland in nur zehn Monaten realisiert. Ein neu gestaltetes Sonnendeck mit Essbereich im Freien und einem in Schwarz gehaltenen, futuristischen Mast verleiht dem Äußeren eine komplett neue Identität. Statt der früheren Unauffälligkeit glänzt die „Alfa G“ nun mit schwarzem Rumpf, rotem Zierstreifen und weißem Aufbau. Das ist eine bemerkenswerte Verwandlung.
Bad Company Support 175

Der kalifornische Unternehmer Anthony Hsieh hegt eine unstillbare Leidenschaft fürs Hochseeangeln. Diese führte zur Gründung von Team Bad Company. Das ist die größte Sportfischerflotte der Welt mit zwölf Booten. Alle führen denselben Namen, der an seine Lieblingsband erinnert. Die „Bad Company Support 175“ ist das erste Modell der neuen YS-53-Serie von Damen. Die 53-Meter-Yacht fungiert als zentrales Versorgungsschiff auf den weltweiten Angeltouren des Teams. Sie transportiert kleinere Fischerboote, Tonnen von Treibstoff und ein Zweisitzer-Tauchboot oder KTM-Elektromotorräder und sogar einen „Bell 505“-Helikopter. Besessen vom Schwarzen und Blauen Marlin, hat Hsieh das Schiff auch mit wissenschaftlicher Ausrüstung bestückt, um diese Raubfische zu erforschen und zum Schutz der Ozeane beizutragen. Mit einem Treibstoffvorrat von 160.000 Litern und einer Reichweite von 5000 Seemeilen bei zwölf Knoten ist die „Bad Company Support 175“ auf langen Reisen völlig autark.
Maverick

Die erste Yacht der „Flexplorer 146“-Serie von CDM wurde für mehrjährige Off-Grid-Expeditionen entwickelt. Wie der Name andeutet, handelt es sich um eine Exploreryacht, die sich flexibel mit wohnlichem Komfort kombinieren lässt. Das 135 Quadratmeter große Achterdeck ist ein Paradebeispiel für die doppelte Nutzung: Mit an Bord befindlichem Tender sieht „Maverick“ wie ein klassischer Explorer aus. Dann verwandelt sich das Deck, inklusive Pool, in einen zentralen Treffpunkt mit direktem Zugang zum Meer. Darunter befindet sich ein kleines Fitnessstudio. Die Eigner gestalteten zwei große Kabinen mit Balkon auf dem oberen Deck. Weitere Kabinen warten auf dem unteren Deck. Die Innenräume wurden offen gehalten, um Bewegungsfreiheit und ein informelles Miteinander von Familie und Crew zu fördern. Mit 64.000 Litern Treibstoff und über 5000 Seemeilen Reichweite bei zehn Knoten kann die „Maverick“ wochenlang autark unterwegs sein. Der Eiskiel des Rumpfs erlaubt zudem Fahrten in Polarregionen. Und das ist nun einmal das Markenzeichen eines echten Explorers.