Privatjets kaufen: Diese Punkte sind wichtig

Das eigene Flugzeug bietet Komfort und Unabhängigkeit. Der Kauf lohnt sich aber nur bei entsprechender Nutzung.

Auch bei einem Luxusobjekt wie dem eigenen Flugzeug steht am Anfang die Frage: Einen neuen oder einen gebrauchten Privatjet kaufen? Das hängt nicht zuletzt vom Angebot ab, denn die Verfügbarkeit von Privatflugzeugen mit Vorbesitzern schwankt. Und natürlich muss man sich Gedanken darüber machen, wofür das Flugzeug genutzt werden soll, über welche Leistungsmerkmale es daher verfügen sollte.

Gewünschte Größe und Reichweite des eigenen Flugzeugs

Privatjets sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, die von Very Light Jet bis Ultra-Long-Range Heavy Jets reichen. Sie unterscheiden sich in der Anzahl der Passagierplätze und der Reichweite. Wer vor allem in Europa fliegt und nicht mehr als fünf Fluggäste an Bord hat, kommt mit einem Very Light Jet oder einem Small Light Jet aus. Sollen auch interkontinentale Strecken – etwa über den Atlantik – auf dem persönlichen Flugplan stehen, benötigt man einen Heavy Jet oder einen Ultra-Long-Range Heavy Jet. Deren Reichweite von 7.500 bis 12.000 Kilometer ist notwendig, denn schließlich beträgt schon die Flugstrecke von Frankfurt nach New York fast 6.300 Kilometer.

Diese Entfernungen stellen für die Königsklasse der Privatjets kein Problem dar: Die sogenannten Executive Bizliners, luxuriös umgebaute Passagierjets, bieten ausreichend Reichweite für Langstrecken.

Ein weiteres wichtiges Kriterium, welches die großen Privatjets wiederum nicht erfüllen, ist die Fähigkeit des Flugzeugs, auch mit kurzen Start- und Landebahnen auszukommen. Das vergrößert die Auswahl an ansteuerbaren Flughäfen und -plätzen deutlich.

Wann rentiert es sich, einen Privatjet zu kaufen?

Wie bereits angesprochen, muss der Käufer zunächst entscheiden, ob er einen neuen Privatjet kaufen will oder ob es ein gebrauchtes Modell sein darf. Wobei „gebraucht“ nicht zwangsläufig für ein zehn Jahre altes Flugzeug mit tausenden von Flugstunden steht. Es sind durchaus Privatjets auf dem Markt, die kein Jahr alt sind und nur wenig in der Luft waren. Die Vorbesitzer haben eigene Nutzungszeiten schlicht über- und die laufenden Kosten unterschätzt.

Diese Punkte sollten beim Kauf des eigenen Flugzeugs nicht unterbewertet werden. Wie häufig stehen überhaupt Flüge mit dem eigenen Jet an und wie lange steht er einfach nur im Hangar? Zu den Fixkosten eines Privatjets gehören neben den Anschaffungskosten der Wertverlust, Versicherungen, Hangarmiete, Zulassungs- und Lizenzgebühren und Personalkosten. Dazu kommen variable Kosten pro Flugstunde (wie Treibstoff) und pro Flug (Lande- und Abfertigungskosten, Reinigung, Instandhaltung gemäß Wartungsplan).

Eine Faustregel besagt, dass es sich ab 100 Flugstunden pro Jahr lohnt, einen Privatjet zu kaufen statt ihn zu mieten. Anderen Berechnungen zufolge werden aber auch 300 jährliche Flugstunden als Rentabilitätsgrenze genannt, abhängig unter anderem von der Größe des Flugzeugs. Bleibt die Frage, wie viel einem der Luxus wert ist?

Was kostet ein Privatjet?

Der Markt – insbesondere bei Gebrauchtjets – ist ständig in Bewegung. Der Neupreis eines Light Jet liegt zwischen einer und sechs Millionen Euro, gebrauchte Modelle sind um 500.000 bis 800.000 Euro günstiger. Für langstreckentaugliche Heavy Jets, müssen mindestens 20 Millionen Euro veranschlagt werden. Danach schießen die Preise in die Höhe: Wer eines der bei Stars beliebten Gulfstream-Modelle als Privatjet kaufen möchte, muss mit 50 bis 100 Millionen Euro rechnen. Darüber liegen dann aufwendig umgebaute Passagiermaschinen zu stehen. Der Sultan von Brunei, Hassanal Bolkiah, erwarb eine Boeing 747 von der Lufthansa für 100 Millionen Dollar und ließ das Flugzeug für weitere 120 Millionen Dollar umbauen. Neben mehreren luxuriösen Schlafgemächern und einem Thronsaal bietet das Flugzeug auch vergoldete Waschbecken.