Ein Motorrad wie ein Uhrwerk

Was auf den ersten Blick schwer zusammengeht, passt beim zweiten perfekt. Richard Mille und Brough Superior haben mit der RMB01 gemeinsam ein Motorrad auf die Reifen gestellt.
Text Tim Gutke
Die Idee von Richard Mille: Haute Horlogerie auf zwei Räder übertragen.

Was passiert, wenn ein Uhrmacher ein Motorrad entwirft? Die RMB01 ist die Antwort. Richard Mille, bekannt für konsequente Uhrenkonzepte, hat gemeinsam mit Brough Superior ein außergewöhnliches Motorrad gebaut – limitiert auf 150 Stück. Idee und Design stammen von Mille. Technik und Umsetzung von Brough. Das Ziel: die Prinzipien der Haute Horlogerie auf zwei Räder zu übertragen. Dabei ist die RMB01 kein klassisches Bike geworden. Sie ist kinetisches Objekt, mechanisches Statement, fahrbare Skulptur.

Das Motorrad ist auf 150 Stück limitiert

Ein mechanisches Statement: Die geteilten Felgen der RMB01 zitieren Räderwerke.

Richard Mille ließ sich von Boardtrackern der 1910er inspirieren: frühe Rennmaschinen, reduziert auf das Wesentliche. Heraus kam ein Motorrad mit offengelegtem 997-ccm-Zweizylinder, schlankem Tank und minimalem Sitz. Die Haltung: sportlich tief. Die Linien: elliptisch und gespannt. Das Chassis: aus Carbon – tragend wie ein Uhrwerk. Mille bringt uhrmacherisches Denken in die Mechanik. Die geteilten Felgen zitieren Räderwerke. Die Verkleidung erinnert an ein Tourbillon. Materialien wie Titan, Aluminium und Carbon werden in Feinarbeit geformt. Achtzehn Monate dauerte die Zusammenarbeit zwischen Richard Mille und Thierry Henriette, dem CEO von Brough Superior. Ab Ende 2025 wird die RMB01 erhältlich sein. Gefertigt wird sie von Hand in Frankreich. Wer eine will, sollte sich beeilen, denn es ist mehr als ein Motorrad – es ist ein Stück Richard Mille auf zwei Rädern. Der Preis: 200.000 Euro.