So arbeitet Stararchitekt Željko Burić

Unter Architekturkennern ist Istrien ein Geheimtipp. Modernes verschmilzt hier mit Landschaft und alter Bausubstanz. Das beherrscht vor allem der weltweit gefragte Architekt Željko Burić meisterhaft.
Text Roger Langen
Burićs Architektur fügt sich in die Landschaft ein. Hier: Der Neubau des Weinguts Kozlovic.

In den Bergen von Istrien, wo Rebstöcke und Olivenhaine das Bild dominieren, haben auch der Architekt Željko Burić und sein Büro Fabrika Spuren hinterlassen. Deren Bauten fügen sich nahezu nahtlos in die Landschaft ein, halten die Balance zwischen Innovation und Tradition. Das gelingt Burić, weil er einerseits sensibel mit der Landschaft und der vorhandenen Bausubstanz umgeht, andererseits lokale Materialien verwendet. So entstehen Gebäude, die nicht nur funktional, sondern fast schon poetisch sind. 

Željko Burić entwirft Weingüter und Hotels

Der Campus Pangea in Vodnjan ist das Hauptquartier eines IT-Unternehmens. Hier fühlen sich 1200 Mitarbeiter wohl.

Zum Beispiel der Neubau der Weinkellerei Kozlović im Tal von Momjan. Hier schuf Burić ein 2200 Quadratmeter großes Gebäude auf drei Ebenen, das sich elegant an den Weinberg schmiegt. Glasflächen reflektieren die umliegenden Reben und das nahe gelegene Dorf, während die Fassade aus graubraunen Aluminiumplatten die Struktur der Weinranken aufgreift. Das mit Lavendel und anderen mediterranen Pflanzen begrünte Flachdach ist nicht nur schön, sondern sorgt auch für ein ausgewogenes Raumklima.

Anderes Beispiel: das Hotel und Weingut Meneghetti. Einst war es ein verlassenes Gehöft, nun ist es ein luxuriöses Refugium, und Burić zeigt hier, wie er aufs Feinste Alt und Neu in Einklang bringen kann. Nicht weit entfernt, in Puntera, entwarf Burić das Atelier und Ferienhaus Puerto Luna Azul. Es thront auf einem Hang mit Blick auf die Kvarner Bucht und die Inseln Cres und Lošinj – die Glasfront gewährt freie Sicht darauf. Im Inneren schaffen Stahl und Okoumé-Sperrholz eine warme, natürliche Atmosphäre. 

In Pula gestaltete Burić das Museum Olei Histriae, das sich der Geschichte des Olivenöls widmet. Dort brachte er geschickt eine moderne Gestaltung mit einem traditionellen Produkt unter ein Dach. In Vodnjan zeigte Buric beim Campus Pangea, dass er auch moderne Arbeitsumgebungen schaffen kann. Und es zeigt noch mehr: Gestalterischer Ausdruck von Weltruf braucht keine Weltmetropole.