6 Gründe, wieso Istrien die bessere Toskana ist

Die Halbinsel Istrien wird gerne als kroatische Toskana bezeichnet. Wir haben sechs Dinge gefunden, in denen Istrien nicht nur mithalten kann, sondern die italienische Region sogar blass aussehen lässt.
Text Julian Franke
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Mehr Meer

Bei den großen Pluspunkten der Toskana, neben all der Kultur und den wunderbaren Landschaften, wird oft angeführt, dass sie auch noch am Meer liegt. Insgesamt 320 Kilometer Küste kann sie vorweisen. Allerdings ist das doch etwas mickrig gegen die 537 Küstenkilometer von Istrien, das obendrein fast ganz von glasklarem Meerwasser umschlossen ist. Und bei einer deutlich geringeren Gesamtfläche (2820 gegen 22.994 Quadratkilometer) ist man auch immer ganz schnell am Meer.

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Astreines Altstadtflair

Wer gern durch sehenswerte Altstädte spaziert, der denkt an Siena. Kann man machen. Aber Siena ist eben nur „nahezu autofrei“. Wer also nicht will, dass ihn die Fiat Pandas beim Flanieren abdrängen, der komme zum Beispiel nach Rovinj. Dort ist die Altstadt völlig frei vom Autoverkehr. Und sie ist zudem auf einer Halbinsel gelegen, vom Meer umschlossen. Was Siena, bei all seinen Vorteilen, nun wirklich nicht zu bieten hat.

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Viel Größeres und viel Kleineres

Die alten Römer konnten eines ja wirklich gut: Amphitheater bauen. Auch in der Toskana findet man einige prächtige Exemplare. Etwa in Lucca, wo eines der größten steht, mit einer Kapazität von 10.000 Plätzen. Aber da kann man in Pula in Istrien nur milde lächeln. Ins dortige Amphitheater passten einst 33 000 Menschen. Und noch einen anderen Superlativ hat die Toskana so nicht zu bieten: Hum ist mit 28 Einwohnern die kleinste Stadt der Welt.

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Eine Prise mehr Historie

Natürlich ist die Toskana auch eine Region der Jahrtausende währenden Kulturen, wo nicht erst die Römer ihre Spuren hinterlassen haben. Florenz wurde zum Beispiel im Jahre 59 vor Christus erstmals erwähnt, das ist schwerlich zu toppen. Aber halt: Pula, das istrische Äquivalent zu Florenz, existiert schon seit dem Jahr 177 vor Christus und ist also noch ein kleines bisschen älter.

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Viel mehr Entspannung

Klar, Florenz ist international kaum einzuholen, was die Kultur betrifft. Aber was bringt all die großartige Geschichte und was nutzen die weltberühmten Gemälde, wenn man sich in epischen Warteschlangen die Füße platt steht, nervige Timeslots einhalten muss und dann kaum etwas sieht, weil sich alles und alle vor einen drängelt. Pula oder Rovinj haben vielleicht etwas weniger zu bieten, aber dort gibt es derlei Horrorszenarien nicht. Und die Abwesenheit von Stress und Hektik aller Art ist doch genau das, was man von einer kurzen Auszeit erwartet. Deshalb ein kleiner Tipp: Setzen Sie sich entspannt in ein Café in Rovinj, blicken Sie aufs Meer und blättern Sie in einem Bildband über Michelangelo.

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Korrekte Türme

Die istrischen Türme sind alle wunderschön, so wie der Glockenturm von Vodnjan. Aber sie sind eben auch geometrisch korrekt, einer sogar fünfeckig, der in Porec. Schief ist da nichts. No offense, Pisa.