Außergewöhnliche Pool-Designs: Wellness und Erholung im Wasser
Villa mit Pool für Fitness und Wellness im Wasser
Es ist ganz einfach: Schwimmen macht Spaß, verlängert das Leben, ist perfekt, um mit sanften Bewegungen einen neuen Tag und seine Abenteuer kommen zu lassen. Schlichtweg nur Bahnen ziehen für den gesunden Rücken kann man selbstverständlich auch. Vom Fitnessgedanken abgesehen, ist ein Pool aber weit mehr als ein Ort zum Sporttreiben. Ein Pool sorgt für Atmosphäre, ist quasi ein ganzes Lebenskonzept, eine Haltungsfrage, ein Ort, um sich zu verlieben, rauschende Feste zu feiern und, nur mit Bikini oder Badeshorts bekleidet, dem Paradies so nah wie möglich zu sein. Zwischendurch kann man sich auf der Sonnenliege fläzen und – auch das kommt vor – in einem angenehmen Ambiente geschäftlich telefonieren.
Kein Wunder also, dass zum privilegierten Wohnen immer auch ein repräsentativer Wasseranschluss gehört. Im Idealfall plant man den Pool oder die Schwimmhalle schon beim Bau des Anwesens gleich mit. Lage, Design, Materialität, Beckengröße und Wassertiefe sind wichtige Faktoren. Ebenso die Planung der Wasseraufbereitungstechnik und Heizung. Ein komfortabler Ein- und Ausstieg sollte gegeben sein, und bei sportlichen Schwimmern braucht es unbedingt auch eine vernünftige Beckenlänge.
Der eine oder andere gönnt sich zudem noch bestimmte Attraktionen wie Nackenschwall, Gegenstromanlage, Luftsprudelliege, Massagestation oder Unterwasserlautsprecher. Bei der Wahl der umgebenden Fliesen oder Steine spielen neben einer schönen Optik auch die natürliche Rutschfestigkeit und Langlebigkeit eine große Rolle.
Überdachter Pool aus Panzerglas bietet Blick in die Garage
In der Regel bildet der eigene Pool den Mittelpunkt des Gartens, oder er grenzt direkt an die Terrasse, wo sich nicht selten auch ein Außenkamin oder eine Outdoor- Küche befindet. So haben etwa Saota Architects aus Kapstadt für ein Haus im eleganten Villenviertel Bantry Bay mit Berg- und Meerespanorama ein Dach konstruiert, das über die ganze Terrasse hinausragt und diese überspannt wie eine Klammer.
Das Erdgeschoss als Mittelpunkt des Hauses nimmt die öffentlichen Bereiche wie Wohnzimmer, Küche, Diningroom, Terrassen und den Pool auf. Grandios war der Einfall, den Boden des Schwimmbeckens an bestimmten Stellen mit Panzerglasfenstern zu versehen. Diese dienen als Oberlicht für die darunterliegende Garage. Die Wellenbewegungen des Wassers übertragen sich als ein rhythmisch tanzendes Muster auf den Steinboden der Autostellplätze und versetzen die verschiedenen Ebenen des Hauses in einen beständigen Dialog.
Bunte und asymmetrische Schwimmbecken sorgen für eine Überraschung
Manchmal aber ist es auch einfach nur eine kräftige Farbe, die für besondere Akzente sorgt. So etwa bei dem Pool von Il Faro, einem rustikalen Landhaus, das der Architekt Savin Jacques Couëlle im Norden Sardiniens errichtete. Das Gebäude wurde hineingebaut in die fast unberührte mediterrane Landschaft, ganz in der Nähe des gleichnamigen Signalleuchtturms. Das Fehlen von rechten Winkeln, die Liebe zum Detail, die zahlreichen Kniffe und die Vielfalt der Materialien drücken die Absicht aus, das Offensichtliche zu verbergen und den Besucher durch unerwartete Ideen zu überraschen.
Beim Pool ist das besonders schön gelungen. Das asymmetrische, mit Granitblöcken eingefasste Schwimmbecken wird bei Dunkelheit knallrot erleuchtet und avanciert dadurch zu einem besonderen Hingucker. Verstärkt wird diese Wirkung noch durch im Vordergrund platzierte Felsbrocken, die von Rosmarin- und Lavendelbüschen flankiert werden.
Besonderes Design: Schwimmen mit Blick ins Haus
Auf eine andere Weise dramatisch präsentiert sich der Pool einer Maisonettewohnung in São Paulo, die sich zwischen Parterre und Untergeschoss erstreckt. Direkt vom Wohnzimmer aus blickt man durch zwei großformatige Fenster auf den Pool, der sich zwischen Hausfassade und den begrünten Wänden des abgesenkten Erdreichs entlangspannt. Unentwegt steigen Luftblasen vom Boden hinauf zur Wasseroberfläche und erwecken den Eindruck eines überdimensionalen Aquariums.
Die Architektin Fernanda Marques verwendete keine normalen Fensterscheiben, die wegen der enormen Wassermassen sofort bersten würden. Stattdessen kommt ein acht Zentimeter dickes Glas-Sandwich zum Einsatz, das von einer Hightech-Membran verbunden wird. „Die Struktur des Pools zu bauen war der kniffligste Moment des gesamten Projektes“, erklärt Fernanda Marques. Doch im Nachhinein habe sich der Aufwand gelohnt. „Weder das Besitzerpaar noch ich konnten uns die Wohnung ohne das Becken vorstellen, das zu weit mehr als nur der sportlichen Erholung dient. Es erzeugt ebenso eine Art poetische Komponente, die abstrahlt ins Innere“, so die Architektin. Am Rand wachsen Dschungelpflanzen, deren üppiges Grün diesen Effekt noch verstärkt. Die ins Erdreich abgesenkte Lage wird so zum Vorteil verwandelt und schafft einen Sehnsuchtsort voller Magie.
Die Planung solcher Pools erfordert erhebliches Fachwissen, auch in Bezug auf die Wasseraufbereitung. Denn was nützt die schönste Optik, wenn man sich im Wasser nicht wohlfühlt? Im Idealfall arbeiten Architekt und technischer Fachbetrieb von Anbeginn Hand in Hand.