Diese 7 Grandhotels erstrahlen in neuem Glanz
Von New York bis nach Kontinentaleuropa gibt es nur eine Handvoll wirklich legendärer Grandhotels. Sie sind auch heute noch luxuriöse Ikonen, Paläste, die die Zeiten überdauert haben und die man nicht einfach mit Investorengeldern erschaffen kann. Sie sind Destinationen für sich.
„Ich glaube, viele Reisende besuchen diese Grandhotels wegen der Romantik und der Geschichte, die diese Orte ausstrahlen, aber auch ganz einfach, um damit anzugeben“, meint Caroline Wolfe von Cadence, einem Reisebüro für Luxusreisen. „Es ist doch immer ein schönes Gefühl, Freunden zu erzählen, dass man in einem Hotel gewohnt hat, in dem zum Beispiel Coco Chanel gelebt oder wo die Queen ihren Nachmittagstee genossen hat.“
Natürlich besteht bei einem Grandhotel das Risiko, dass die Ausstattung bereits in die Jahre gekommen ist. Der Trick, um ein Haus in Topform zu erwischen? Auf kürzlich erfolgte Renovierungen zu achten. Hier ist eine Auswahl von Grandhotels, die sich ihren Glanz durch sorgfältige Redesigns bewahrt haben.
Le Bristol, Paris

Woody Allen bezeichnete das Le Bristol einst als das „französischste Hotel, das es je gegeben hat“. In seinem Oscar-prämierten Film „Midnight in Paris” diente ihm die Panoramic Suite als Kulisse. Der Hotelier Hippolyte Jammet lies das Luxushotel 1925 an der Rue du Faubourg Saint-Honoré erbauen und benannte es nach einem britischen Lord, Frederick Hervey, 4. Earl of Bristol. Mit edlen Stoffen, großen Wandgemälden und weißen Marmorbädern lässt die Einrichtung in den 190 Zimmern und Suiten den Stil von Louis XV. aufleben. Zwei der bekanntesten Suiten, die Signature Honeymoon Suite und die Imperial Suite, wurden anlässlich des 100-jährigen Jubiläums aufwendig renoviert. Illustre Gäste wie Charlie Chaplin, Coco Chanel und Pablo Picasso gingen hier ein und aus, genauso wie Diplomaten und Politiker, die heute noch die Nähe zum Élysée-Palast schätzen. So sagenumwoben wie die Gäste ist auch das Zimmer links vom Haupteingang: Hier wohnt der Hotelkater Socrate, der auf leisen Pfoten durch die Gänge schleicht oder sich schnurrend zwischen den Orangenbäumen des Hotelgartens sonnt.
Mandarin Oriental Palace, Luzern

Eingebettet in die schneebedeckten Gipfel der Zentralschweiz liegt der Vierwaldstättersee, der viertgrößte See des Landes. Im Jahr 1903 erwarb der Schweizer Geschäftsmann Franz Josef Bucher ein Grundstück an seinem Nordufer und errichtete dort eine Ikone der Belle Époque, ein Hotel mit mediterranen Akzenten wie dunkelroten Säulen aus Stuckmarmor. Eine fünfjährige Renovierung unter der neuen Führung von Mandarin Oriental, die Ende 2022 abgeschlossen wurde, verwandelte das traditionsreiche Hotel in eine Oase der Ruhe und des eleganten Designs. Mit 136 Zimmern und Suiten liegt das Anwesen direkt am Seeufer, etwas außerhalb des touristischen Trubels der Altstadt. Es protzt mit Marmor in allen Farben: Treppenhäuser, Badezimmer, Säulen, schwarz-weiß karierte Böden. Als Mandarin-Hotel finden sich natürlich auch asiatische Einflüsse, wie das Acht-Plätze-Omakase-Restaurant Minamo. Doch das Redesign unter der Leitung des lokalen Architekturbüros Iwan Bühler Architekten und des Londoner Innenarchitekturbüros Jestico+Whiles ist ausgesprochen schweizerisch geprägt.
Grand Hotel Villa Serbelloni, Lake Como

Die Verbindung des Comer Sees zu Hollywood ist weitreichend: Von Casino Royale bis House of Gucci wurden hier in den prächtigen Villen Filme gedreht (George Clooney besitzt natürlich auch eine davon). Besonders filmreif ist das Grand Hotel Villa Serbelloni, dessen 181-jährige Geschichte Stoff für ein Ridley-Scott-Epos liefern würde. John F. Kennedy war hier zu Gast, ebenso wie Churchill. Eingebettet in das Dorf Bellagio, das für seine weiten Ausblicke auf den See bekannt ist, ist das Anwesen eine Oase: ein weitläufiges Gelände, ein beruhigender Garten, ein sonnenverwöhnter Pool und ein Strand am Seeufer. Seine 94 Zimmer und Suiten umfassen die größte Präsidentensuite am See mit etwa 350 Quadratmetern. Im vergangenen Winter wurden 41 davon sowie das Spa, das Wellnesscenter und das unten gelegene Restaurant La Goletta, ein maritim gestaltetes Lokal mit italienischer Küche, renoviert. Die Eigentümer, die Familie Bucher, sind in der italienischen High Society für ihre umfangreiche private Kunstsammlung bekannt und haben das Anwesen entsprechend mit exquisiten Skulpturen, Fresken und Gemälden ausgestattet. Vom Strand am Seeufer aus kann man beobachten, wie Fähren in Bellagio anlegen, neben vielen glänzenden hölzernen Vergnügungsbooten. Die jüngsten Renovierungen verleihen dem noblen Hotel ein moderneres Flair, ohne die Grandeur zu beeinträchtigen, die eines römischen Barons würdig wäre.
Bayerischer Hof, München

München strotzt nur so vor weitläufigen, grandiosen Bauten, vom Nationaltheater bis zum Schloss Nymphenburg. Eines der bekanntesten ist der Bayerische Hof, der 1839 für König Ludwig I. von Bayern erbaut wurde. 1897 erwarb der Hotelier Hermann Volkhardt das Anwesen, und seitdem wird es von seiner Familie geführt. Als Hotel hat es eine beeindruckende Riege von Ikonen des 20. Jahrhunderts beherbergt, von Sigmund Freud bis Michael Jackson (dessen treue Fans ihm in einem kleinen Park direkt vor dem Hotel einen Schrein errichtet haben). Auf seinen sieben Etagen bietet es 337 Zimmer und Suiten, fünf Restaurants, sechs Bars – darunter eine Dachbar mit Nachtclub –, ein Privatkino, einen Pool und ein erstklassiges Spa. Im Jahr 2023 schloss das Hotel eine zweijährige, rund 13 Millionen Euro teure Renovierung ab, bei der 29 neue Zimmer entstanden, darunter die riesige, 344 Quadratmeter große Penthouse Garden Suite, die alle von den minimalistischen japanischen Wabi-Sabi-Prinzipien inspiriert sind (Robbie Williams war kürzlich zu Gast). Das Hotel renovierte auch sein Eingangsatrium mit einer Kuppeldecke aus Buntglas. Es liegt direkt neben der Falk's Bar, dem einzigen Raum des Hotels, der den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hat.
Beverly Wilshire, Four Seasons, Los Angeles

Dieses Grandhotel von 1928 ist in Beverly Hills, dem Inbegriff des L.A. Glamours, beheimatet. Das riesige Anwesen mit 395 Zimmern wurde 1992 nach einer rund 57 Millionen Euro teuren Renovierung von Four Seasons übernommen. Hollywood-Luxus ist hier das allgegenwärtige Thema (der Pool im mediterranen Stil wurde beispielsweise dem in der italienischen Villa von Schauspielerin Sophia Loren nachempfunden). Ende 2022 wurde eine weitere umfassende Renovierung abgeschlossen, bei der alle Zimmer und Suiten in den Flügeln Wilshire und Beverly neu gestaltet wurden. Die geräumigen Zimmer erstrahlen nun in einer hellen Farbpalette aus Creme und Elfenbein, mit weichen Teppichböden und vielen Spiegeln, darunter die Penthouse Suite, die mit 465 Quadratmetern größte der Stadt. Das elegante Steakhouse Cut by Wolfgang Puck ist nach wie vor hervorragend und beliebt, ebenso wie die Blvd Lounge, die perfekt gelegen ist, um das Treiben auf dem Rodeo Drive zu beobachten.
Conservatorium Hotel, Amsterdam

Das Conservatorium ist vielleicht Amsterdams überraschendstes historisches Hotel. Im 19. Jahrhundert von einem niederländischen Architekten als erste Nationalbank der Niederlande erbaut, diente es später als Musikschule, woher auch der Name stammt. 2011 wurde es als erstes Mitglied der Set Collection wiedereröffnet, einer Hotelgruppe, die sich auf historische Gebäude spezialisiert hat. Die Lobby, einst die Außenseite des Gebäudes, ist von einem riesigen Glaskomplex umschlossen – innen befinden sich sogar noch Regenrohre. Im Herzen des Museumsviertels gelegen, ist das überaus beliebte Van Gogh Museum nur zwei Gehminuten entfernt. Mit 129 Zimmern und Suiten ist es für das kleine Amsterdam ein großes Hotel; per Gesetz dürfen Hotels dort nur in bereits existierenden Gebäuden untergebracht sein, von denen die meisten winzige Grachtenhäuser sind. Die Einrichtung besticht durch Backsteinwände, Schmiedeeisen und sanften braunen Stein (der faszinierende Fliesenboden in den Fluren im Erdgeschoss ist über ein Jahrhundert alt). Der Mailänder Designer des Hauses, Piero Lissoni, ist bekannt für die Kombination von Holz- und Steinstrukturen. In den an Klosterzellen erinnernden Räumlichkeiten finden sich immer wieder ausgefallene Kunstwerke, wie die Kaskade hängender Geigen am Eingang. Taiko, das fantastische asiatisch inspirierte Restaurant des Hotels, bedeutet auf Japanisch Trommel, da es sich im ehemaligen Schlagzeugraum befindet. Das mediterrane Restaurant Barbounia wurde 2023 eröffnet. Noch kürzlich hat das Hotel sein Akasha Holistic Wellbeing Centre mit Pool, Sauna, Jacuzzi und Hamam neu gestaltet.
The St. Regis, New York

In New York gibt es zwar einige palastartige Hotels, aber nur das St. Regis hat eine wirklich umfassende Renovierung hinter sich. Pünktlich zum 120-jährigen Bestehen der Marke wurde kürzlich die gesamte Lobby ihres Flaggschiffs in Manhattan, einem riesigen Bau im Beaux-Arts-Stil mit 238 Zimmern, zusammen mit der King Cole Bar und zwei Restaurants runderneuert. Der ursprüngliche Eigentümer, John Jacob Astor IV., nahm sich bei der Errichtung im Jahr 1904 die europäischen Grandhotels zum Vorbild. Die neue Lobby erstrahlt in Waterford-Kristalllüstern und originalen Stuckverzierungen, alles in Smaragdgrün und Rubinrot gehalten. Die neu gestaltete Lobby-Lounge und das Restaurant, der Drawing Room, präsentieren erstmals Astors beeindruckende Büchersammlung, und das neue Restaurant La Maisonette serviert Frühstück und Nachmittagstee.