Jenson Button: „Ein guter Anzug kann die Haltung verändern“

Im Interview spricht der ehemalige Rennfahrer über sein Leben in Los Angeles, die Zukunft des Motorsports und wieso Maßanzüge für ihn so wichtig sind.
Text Anna Walter

Ein Gentleman im Rennwagen: Nach siebzehn Jahren hat sich Jenson Button von der Formel 1 verabschiedet und lebt nun mit seiner Familie in Kalifornien. Dass Stil für ihn nach wie vor eine große Rolle spielt, zeigt der 41-jährige Brite beim Kampagnenshooting für Hackett London. Wir trafen den ehemaligen Formel-1-Weltmeister in London.

Nach Ihrem Ruhestand sind Sie nach Kalifornien gezogen. Wie sieht Ihr Alltag aus und wie unterscheidet er sich von dem in Großbritannien?

Es ist wärmer! (lacht) Das gute Wetter macht mich glücklich – das kann ich vom Verkehr in Los Angeles allerdings nicht behaupten. Meine Frau und ich stehen um 6.30 Uhr auf und starten mit Musik in den Tag. Ich habe vor kurzem einen Plattenspieler gekauft und spiele oft den Song unserer Hochzeit: „Higher Love“ von Steve Winwood. Unsere Kinder lieben das Lied und fangen sofort an zu tanzen. Sobald die beiden in der Schule sind, fangen wir an zu arbeiten. Ich liege nicht nur am Strand, aber ich versuche, so oft wie möglich in der Natur zu sein.

Ihre Formel-1-Karriere endete 2016. Fiel Ihnen die Umstellung schwer?

Tatsächlich habe ich bereits 2014 darüber nachgedacht, mich zur Ruhe zu setzen. Mein Vater starb in diesem Jahr und dass er nicht mehr bei meinen Rennen dabei sein konnte, traf mich sehr. Meine Freunde überredeten mich, noch ein Jahr abzuwarten, aber das Gefühl blieb. Ich bin weitergefahren und plötzlich war mir klar: Das war’s. Ich habe nichts Neues mehr gelernt und es hat sich richtig angefühlt, aufzuhören.

Vermissen Sie es manchmal?

Ich vermisse es, ein Formel-1-Auto zu fahren, aber ich vermisse die Rennen nicht. Inzwischen habe ich eine Familie, das hat mein Leben verändert. Als Rennfahrer war ich egoistisch, heute bin ich die Person, die bei uns Zuhause die kleinste Rolle spielt.

Wie hat sich die Formel 1 Ihrer Meinung nach verändert?

Zu meiner Zeit wurde man um Erlaubnis gefragt, bevor man fotografiert wurde. Heute wird alles gefilmt und Fahrer können sich den Kameras kaum entziehen. Andererseits haben Fahrer durch Social Media eine größere Fangemeinde und das hilft ihnen, Sponsoren zu gewinnen.

Sie nehmen an der Extreme E teil, einer Rennserie, die auf den Klimawandel aufmerksam macht. Wie stellen Sie sich die Zukunft des Motorsports vor?

Glücklicherweise gibt es verschiedene Technologien: Elektrische Antriebe, Wasserstoff und Biokraftstoffe. Für Straßenfahrzeuge wird ein elektrischer Antrieb sicher die Zukunft sein, aber in Bezug auf den Motorsport hoffe ich, dass sich ein anderer Weg findet, denn ich liebe das Geräusch eines Rennwagens.

Seit zwei Jahren sind Sie das Gesicht von Hackett London. Wie wichtig ist Stil für Sie?

Für mich ist es wichtig, Kleidung zu tragen, die mir Selbstvertrauen gibt. Viele Leute tragen nicht gerne einen Anzug, weil sie sich darin nicht wohlfühlen. Wenn man aber einen Anzug gefunden hat, der passt, kann das die Haltung verändern.

Hat sich ihr Kleidungsstil in Kalifornien verändert?

Der Lebensstil in Los Angeles ist sehr lässig und eine Zeit lang habe ich nicht mal ein Hemd angezogen, wenn ich zum Essen ging. Irgendwann sagte meine Frau: „Ich möchte, dass du heute ein Jackett trägst.“ Recht hatte sie! Ich bin schließlich Brite und wenn man in Großbritannien ausgeht, zieht man ein Jackett an.

In welchem Outfit fühlen Sie sich am wohlsten?

Tagsüber trage ich meistens ein T-Shirt und Jeans, manchmal noch eine legere Jacke. Ich fühle mich in einem dreiteiligen Anzug aber genauso wohl.

Hackett London ist auf Maßanzüge spezialisiert. Wie sieht der perfekte Anzug für Sie aus?

Mir gefallen Anzüge, die eng am Körper anliegen und in denen man sich trotzdem noch bewegen kann. Was die Farben angeht, gerate ich selten außer Kontrolle: Ich greife meistens zu Schwarz, Blau oder Grau.

Was zeichnet die britische Mode aus?

Für mich ist ein dreiteiliger Anzug der Inbegriff eines britischen Gentlemans. Grundsätzlich finde ich Maßanzüge sehr britisch. Viele Leute kaufen von der Stange, was verständlich ist, aber den wenigsten passen diese Schnitte. Mir ist es wichtig, einen Anzug zu haben, der meinem Körper entspricht.

Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit und mit freundlicher Unterstützung von Hackett London erstellt. Dabei wurden die Standards der journalistischen Unabhängigkeit gewahrt.