Rolex übernimmt Bucherer

Die Uhrenmarke Rolex übernimmt das 135 Jahre alte Schweizer Familienunternehmen - und sichert sich mit der Übernahme des Juweliers Bucherer Zugriff auf 100 Einzelhändler. Warum dieser Schritt die Uhrenbranche bewegt.

Nach 135 Jahren ist Bucherer künftig nicht mehr in Familienhand. Jörg Bucherer - der das Unternehmen in dritter Generation geführt hat - hat in Ermangelung direkter Nachkommen die Entscheidung gefällt, sein Unternehmen zu verkaufen. Rolex kaufte nun den bislang eigenständigen Uhrenfachhändler und Juwelier, mit dem sie seit 1924 eine enge Partnerschaft pflegen. 

Der Einstieg für Rolex in den Einzelhandel ist eine Neuigkeit in der Branche: Abgesehen vom Stammhaus in Genf betreibt das Luxusunternehmen keine weiteren eigenen Läden. Stattdessen arbeitet Rolex mit einer größeren Zahl Handelspartnern zusammen, wie Wempe oder eben Bucherer, der zu den weltgrößten Uhrenhändlern zählt. Das Familienunternehmen betreibt rund 100 Juwelierläden weltweit. Der größte Markt ist mit 30 Filialen die USA, im Heimatmarkt Schweiz sind es 15 Läden. Auch in Deutschland und Frankreich betreibt der Juwelier erfolgreich Boutiquen. Denn die Zusammenarbeit mit den Händlern ist ein Schlüssel für den Erfolg von Rolex: Die Uhrenmarke hat es in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderes Unternehmen geschafft, die Nachfrage nach den eigenen Produkten zu erhöhen und über eine strikte Steuerung das Angebot zu verknappen.

Die Trennung der beiden Marken soll nach außen aber weiterhin Bestand haben. Der Uhrenfachhändler Bucherer wird seinen Namen behalten und seine Geschäftstätigkeit eigenständig fortsetzen. Die Eingliederung in die Rolex-Gruppe wird wirksam, sobald die Wettbewerbskommission der Übernahme zugestimmt hat.