Raynald Aeschlimann versetzt die Uhrenwelt in Staunen

Der Firmenchef hat Omega zu neuer Bekanntheit verholfen. Mit verjüngten Uhrenmodellen, einem abenteuerlustigen Testimonial und einer unkonventionellen Kooperation.
Text Percy C. Schoeler

Mit der MoonSwatch hat Raynald Aeschlimann die Uhrenwelt 2022 in gehöriges Staunen versetzt. In den 1980er-Jahren retteten Nicolas G. Hayek und der Erfolg seiner Swatch letztlich auch die Marke Omega, nun ist es Omega, die mit jener viel beachteten Kooperation Swatch zu neuer Bekanntheit verhilft. Was von einigen Branchenbeobachtern anfangs kritisch gesehen wurde, entpuppt sich aber auch für Omega selbst als großer Erfolg. 

Die Verkäufe der klassischen Moonwatch stiegen deutlich an, der Bekanntheitsgrad von Omega allgemein und der Speedmaster im Besonderen ließ sich weltweit noch einmal steigern. Laut den Schätzungen von LuxeConsult und Morgan Stanley lag der Gesamtabsatz 2021 bei 570.000 Uhren, der Umsatz der Marke konnte auf 2,2 Mrd. Euro gesteigert werden.

Kollektionen mit vielfältigen Farben und Materialien

Unter Aeschlimann ist Omega auch vom Konzept immer weiterer, in ihrer Stückzahl limitierter Editionen abgekommen. Stattdessen sorgt nun eine große Auswahl an Farben, Materialien und Stilen in der regulären Kollektion für Vielfalt. An einzelne kompliziertere Modelle, wie etwa die Snoopy Speedmaster oder auch die Re-Edition der einst von Astronauten getragenen Speedmaster mit dem Kaliber 321, ist allerdings auch ohne Limitierung kaum ein Herankommen. Das weckt Begehrlichkeiten und sorgt für erhöhte Aufmerksamkeit im Sekundärmarkt.

Seamaster 007 Edition ist eines der erfolgreichsten Modelle

Neben der Speedmaster, die als „First watch worn on the Moon“ seit mittlerweile über fünf Jahrzehnten großes Ansehen genießt, hat es Aeschlimann geschafft, mit der Omega Seamaster auch die zweite große Uhrenlinie des Hauses deutlich zu verjüngen. Die Modelle erfreuen sich großer Beliebtheit, wozu natürlich auch James Bond als wohl bekanntestes Testimonial beiträgt. Die 007 Edition in Titan ist eines der erfolgreichsten Modelle der vergangenen Jahre.

„Das Erstaunliche an der Uhrmacherei ist, dass diese Handwerkskunst keinem Zeitverfall unterworfen ist.“ Und auch was die Zukunft der Branche angeht, bleibt er gelassen. Es gebe immer wieder neue Herausforderungen. Doch jedes Mal habe man einen Weg gefunden und gelernt, sich anzupassen.