Kunst am See

Mit der Ausstellung „Calder. Sculpting Time“ wird in Lugano erstmals das Werk von Alexander Calder präsentiert. Ein guter Grund für einen Besuch im Tessin.
Die Ausstellung „Calder. Sculpting Time“ ist als offener Raum ohne Zwischenwände konzipiert.

Das Museo d'arte della Svizzera italiana (MASI) wurde im Jahr 2015 in Lugano eröffnet und verfügt über zwei Standorte. Seither hat sich das Museum nicht nur zu einem architektonischen Highlight der Schweizer Stadt, sondern auch zu einem beliebten Ausflugsziel für Kunstkenner entwickelt. Die Dauerausstellung können Besucher im Palazzo Reali, einem historischen Palast aus dem 15. Jahrhundert, sehen. Sonderausstellungen werden im Kunstzentrum LAC, das direkt am Ufer des Luganer Sees liegt, gezeigt. Vom 5. Mai bis zum 6. Oktober 2024 wird dort erstmals das Werk von Alexander Calder ausgestellt. 

Alexander Calder revolutionierte Bildhauerei

Mit seinen filigranen Mobiles führte Alexander Calder Bewegung in die Bildhauerei ein.

„Calder. Sculpting Time“ umfasst Leihgaben aus internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen. Gezeigt werden mehr als 30 Meisterwerke des amerikanischen Künstlers aus den Jahren 1931 bis 1960. Die Ausstellung ist als offener Raum konzipiert, in dem es keine Zwischenwände gibt. Besucher bekommen so die Möglichkeit, die unterschiedlichen Werke von Alexander Calder nebeneinander zu betrachten – von ersten Abstraktionen bis zu den später entstandenen Mobiles in verschiedenen Dimensionen. Die großformatige Arbeit „Red Lily Pads“ von 1956 wird im letzten Saal des Kunstzentrums präsentiert, dessen bodentiefe Glasfenster einen beeindruckenden Blick auf den See und die alpine Landschaft erlauben. 

Alexander Calder gilt als einflussreichster Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Der Amerikaner revolutionierte die Bildhauerei, in dem er Bewegung in die statische Kunstform einführte. Durch die Verwendung von Draht, den er bog und drehte, entwickelte er eine neue Methode, Skulpturen darzustellen und erfand schließlich das Mobile, dessen hängende und abstrakte Elemente sich in wechselnder Harmonie bewegen und ausbalancieren. Seine Arbeiten reagieren auf die kleinsten Veränderungen, sowohl der Luft wie auch des Lichts. Seit den 1950er Jahren widmete sich der Künstler zunehmend großformatigen Skulpturen aus vernietetem Stahlblech in Außenbereichen, die heute auf öffentlichen Plätzen überall in der Welt zu sehen sind.