Männerschmuck vom Feinsten

War Männerschmuck einst Zeichen der Macht, der familiären Zugehörigkeit, des männlichen Geltungsbewusstseins oder des puren Wohlstands, verschwand er im letzten Jahrhundert fast komplett von unseren Fingern, Armen und Hälsen. Was wir nicht geahnt hätten, die Rückkehr der mechanischen Armbanduhr im digitalen Zeitalter ist nur der Auftakt dessen, was als Nächstes auf uns zukommt: Armreife, schwere Schmuckringe, filigrane Ketten sind zurück. Unsere Rundgänge auf den Schauen in Mailand und Florenz sowie Europas größter Schmuckmesse Inhorgenta in München belegen: Der moderne Gentleman fordert Gleich­berechtigung abseits des Eherings. Wir empfehlen: Trauen Sie sich!
Männerschmuck

Linke Seite: Drei Monogrammringe von Corinna Heller Jewels. Amethyst grün, facettiert, Fassung Silber, 450 Euro. Amethyst grün, Fassung Silber, 350 Euro. Granat, Fassung Silber, 380 Euro. Gesehen auf der Inhorgenta Munich. corinnaheller.de

Mitte: Le Gramme Armreif aus poliertem Edelstahl, Assemblage Bracelet Le 17 Grammes. 490 Euro legramme.com

Rechte Seite: Armbanduhr Hublot Big Bang Steel Caviar, mechanische Armbanduhr mit Automatikwerk, Gehäuse Edelstahl. 9900 Euro hublot.com

Hermès Ring Super H, Edelstahl. 160 Euro hermes.com

Wellendor Herrenring 1-752 aus 18 Karat Weißgold, Kalt-Emaille, Innenringe drehbar. 7000 Euro wellendor.com

Männerschmuck

Linke Seite: Cartier Armreif Love Bracelet, Rotgold. 6250 Euro cartier.de

Colleen B. Rosenblat Manschettenknöpfe Skarabäus, 18 Karat Roségold, vier Mondsteine 30 Karat, 5800 Euro. Ring Middle Ages, 18 Karat Rotgold, Turmalin 6,5 Karat. 11 400 Euro rosenblat.de

Mitte: Roger Dubuis Excalibur Skeleton Automatik, Gehäuse 42 mm, Genfer Punze, Gehäuse 18 Karat Roségold, schwarzes Alligatorlederarmband, Manufaktur-Automatik-Kaliber. 76 500 Euro rogerdubuis.com

Rechte Seite: Leo Wittwer Armreif Kalt-Emaille blau, 18 Karat Rotgold. 4100 Euro leowittwer.de

Omega Sonnenbrille Modell M0016-H5333G. 630 Euro omegawatches.com

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Linke Seite: Cartier Manschettenknöpfe Santos de Cartier Airplane. 960 Euro cartier.de

Atelier Patrik Muff Perlenarmband, Sterling Silber mit 13 Tahitiperlen, 1720 Euro. Gesehen auf der Inhorgenta Munich. patrikmuff.com

Tiffany Armreif Return to Tiffany Wide Cuff , Sterlingsilber, Medium, 900 Euro. Kette Coin EdgeTag Pendant, Sterling Silber, 370 Euro. tiffany.de

Vorn: Colleen B. Rosenblat Armreif gehämmert, 18 Karat Weißgold. 4900 Euro rosenblat.de

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Linke Seite: Tiffany Ring 1837 mittelbreit aus Titan. 370 Euro tiffany.de

Corinna Heller Jewels Ring mit schwarzen Brillanten, Silber, 1350 Euro. Gesehen auf der Inhorgenta Munich. corinnaheller.de

Haudarin Tantal Schmuck Tantal Armreif Kristallin, 310 Euro. Gesehen auf der Inhorgenta Munich. haudarin.de

Rechte Seite: Dior Oblique komplett graviertes Armband aus gefärbtem Messing, 490 Euro. Komplett gravierter Ring aus gefärbtem Messing, 290 Euro. dior.com

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Dior Homme, Dior und Daniel Arsham Life-of-the-valley-Brosche in mattweißem Finish, lackiertes Messing, 750 Euro. Apple-Airpod-Hülle aus weißem Kalbsleder, 650 Euro. Beides dior.com

Hermès Manschettenknöpfe Carré H, Palladium. 395 Euro hermes.com

Frederique Constant Tourbillon Perpetual Calendar Manufacture, auf 88 Exemplare limitiert, Gewinner des Inhorgenta Awards 2020 in der Rubrik Watch Design of the Year, Manufaktur-Automatikwerk mit ewigem Kalender und Tourbillon, Côtes-de-Genève-Dekoration auf dem Uhrwerk, 38 Stunden Gangreserve, 20 995 Euro. Gesehen auf der Inhorgenta Munich. frederiqueconstant.com

Wie viel Schmuck verträgt der Mann?

Wer könnte diese Frage besser beantworten als zwei Profis? Stefanie Mändlein leitet seit fünf Jahren die Inhorgenta, Europas wichtigste Fachmesse für Schmuck und Uhren. Patrik Muff ist Schmuck­ macherlegende. Der Münchner ist Jurymitglied des Inhorgenta Awards und entwarf dessen Trophäe.

Herr Muff, was empfehlen Sie Männern, die gern Schmuck tragen wollen, denen aber der Zugang fehlt?

Unkompliziert sind auf alle Fälle Armbänder, gleichzeitig auch unsere Topseller. Im speziellen Goldarmreife, aber auch Perlen­ oder Lederbänder. Mancher trägt „zum Einstieg“ aber auch eine Kette mit Anhänger unter dem Hemd, die dann gelegent­ lich hervorblitzt. Wer es dezent mag, probiert schwarz rhodinierte Ketten, die fallen nicht so auf. Am besten kombiniert man verschiedene Armbänder, immer abgestimmt zum Look der Uhr. Sehr beliebt sind auch Siegelringe. Ich persönlich trage neben meinem Ehering noch eine Portemonnaiekette. Seit gut 25 Jahren hängt sie an meinem Geldbeutel.

Wächst die Bedeutung von Männerschmuck?

Ja, Männer trauen sich. Das Argument „Das kann ich bei der Arbeit nicht anziehen“ gilt nicht mehr.

Teilen Sie diese Beobachtung, Frau Mändlein?

Ja, auf jeden Fall. Ich erlebe in meinem privaten Umfeld, dass die Lust auf Accessoires wächst und mit Armbändern und Ringen eigene Looks geschaffen werden. Die Männer sind bereit. Mir persönlich gefallen Ringe sehr gut, besonders wenn sie etwas Individuelles haben oder sogar nach eigenen Wünschen angefertigt wurden. So sieht man, dass ein Mann sich wirklich Gedanken gemacht hat.

Welche Relevanz hat Männerschmuck auf der Inhorgenta?

Viele Marken produzieren zwar bereits Herren­kollektionen, sie kommunizieren das jedoch eher zurückhaltend. Ich denke, dass Männerschmuck für die Branche in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird. Momentan haben Männer im Vergleich zu Frauen viel weniger, mit dem sie sich schmücken und ihre Persönlichkeit ausdrücken können. Meist zählen zu den Accessoires lediglich die Uhr oder der Gürtel.

Welche Trends haben Sie auf der Inhorgenta gesehen?

Herrenschmuck ist von aktuellen Trends weitaus unabhängiger als weiblicher. Doch man sieht, dass Schmuckstücke, die personalisierbar sind oder eine Botschaft tragen, immer beliebter werden. Bei den verwendeten Materialien befindet sich die Branche derzeit an einem Wendepunkt, hin zu mehr Nachhaltigkeit. Eine Studie, die wir durchgeführt haben, zeigt, dass bereits die Hälfte der Hersteller und zwei Drittel der Händler Schmuck aus recycelten Edel­metallen, Holz, Kork oder auch pflanzlich gegerbtem Leder führen.

Ist eine reine Fachmesse noch zeitgemäß?

Persönliche Kontakte sind nach wie vor die Grundlage jeder nachhaltigen Geschäftsbeziehung, da sind sich Besucher und Aussteller einig. Mehr als ein Drittel der 27.000 Besucher auf der Inhorgenta kommt aus dem Ausland, aus über 70 Ländern. Hier trifft sich sprichwörtlich die Welt. Und für Endkunden bauen wir parallel unsere digitalen Kanäle aus!

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