Love Affairs: Die besten Autos

Diese Fahrzeuge schreiben Geschichte, jedes auf seine ganz eigene Art. Ein subjektives Ranking von Begleitern, die wir ziemlich gut finden – vom Hypercar bis zum Elektro-Zwerg.
Text Matthias Techau
McLaren

Kulturgut Auto

Seit 136 Jahren gibt es das Automobil, das erste Motorrad – der Reitwagen von Daimler – ist sogar noch ein Jahr älter. In dieser Zeit haben unzählige Ingenieure und Designer die Fahrzeuge weiterentwickelt und geformt: von der motorisierten Kutsche über Karosserien in Rahmenbauweise und später selbsttragender Konstruktion bis hin zum autonomen Elektrogefährt. Über die Jahrzehnte hat das Automobil die Menschen geprägt und ist zum Kulturgut gereift.

Autos bringen uns nicht nur von A nach B, sie faszinieren und berühren uns auf die unterschiedlichsten Weisen – egal ob als klassischer Sportwagen mit Verbrennungsmotor, brachiales Elektro-SUV oder nachhaltiger Retro-Kleinstwagen. Einige Fahrzeuge treiben mit ihren Pferdestärken unseren Puls höher, andere überraschen mit ausgefeilter Technik, und wieder andere sind schon heute Design-Ikonen. Eines ist aber allen gemein: Sie hinterlassen tiefe Spuren – heute, morgen und übermorgen.

1

Supersportwagen: McLaren 765LT Spider

Der 765LT Spider ist Cabrio-Fahren der Extraklasse. In 2,8 Sekunden rennt der Supersportler mit 765 PS auf Tempo 100, erst bei 330 Kilometern pro Stunde ist Schluss. Der Namenszusatz „LT“ steht für „Longtail“, also langes Heck, und ist eine Anspielung auf den F1 GTR LT, die Rennvariante des legend ren McLaren F1. Schon die Straßenversion war 1998 mit 391 km/h der schnellste Serienwagen der Welt. Der 765LT Spider kostet 369 000 Euro und ist auf 765 Exemplare limitiert.

2

E-Supersportwagen: Rimac Nevera

Schnell, schneller, Rimac. Seit August 2021 ist der Nevera mit 8,582 Sekunden das offiziell schnellste Serienauto auf der Viertelmeile. Zum Vergleich: Der Red Bull RB7, Sebastian Vettels Formel-1-Weltmeisterauto von 2011, war sechs Zehntel langsamer. Die Gesamtleistung der vier Elektromotoren liegt bei 1914 PS. Das Elektro-Hypercar ist auf 150 Exemplare limitiert, kostet zwei Millionen Euro, und jedes einzelne Auto wird von CEO Mate Rimac persönlich signiert.

3

Supersportwagen: Lamborghini Countach LPI 800-4

Neben dem Ur-Countach von Designer Marcello Gandini von 1974 wirkte selbst ein Ferrari gewöhnlich. Der Countach LP400 ist einer der mutigsten und  polarisierendsten Autoentwürfe, die es je auf den Markt geschafft haben. Die scharf gezeichnete Neuauflage von 2022 kommt nicht weniger spektakulär daher und erhält den Hybrid-Antriebsstrang des Sián mit 814 PS. Der Supersportwagen kostet 2,39 Millionen Euro, und alle 112 Exemplare sind bereits ausverkauft.

4

Grand Tourer: Bentley Continental GT Speed Convertible

Der Bentley Continental wurde von Robb Report USA zum Auto des Jahres 2022 gewählt. Der Luxusmarke war es gelungen, mit diesem Modell an ruhmreiche Zeiten anzuknüpfen. Auch der Continental GT Speed Convertible vereint Platz mit Eleganz. Besonderes Designmerkmal: Die frontseitigen Gitter in der Kühlermaske und im Frontstoßfänger sind in subtilem Schwarz gehalten. Das offene Bentley-Flaggschiff mit W12-Motor und 659 PS kostet 294 644 Euro.

5

Grand Tourer: Porsche Taycan Sport Turismo

Der Taycan Sport Turismo ist die neueste Karosserievariante des Elektrosportlers von Porsche und überzeugt sowohl mit Alltagstauglichkeit als auch mit seinen sportlichen Attributen. Das leistungsstärkste Derivat ist der Turbo S Sport Turismo mit 625 PS und Allradantrieb. Aus dem Stand beschleunigt der Taycan in 2,8 Sekunden von null auf 100 km/h. Durch die große Heckklappe lässt sich der Gepäckraum komfortabel beladen, und es kann auch sperriges Gut transportiert werden. Der Preis: 187 288 Euro.

6

Limousine: Audi RS e-tron GT

Selten werden Studien fast unverändert in die Serie umgesetzt. Der Audi e-tron GT ist einer dieser wenigen Entwürfe und aktuell wohl der schönste Audi im Portfolio. Für Chefdesigner Marc Lichte sogar „das Highlight seiner Karriere“. Schon im Stand beeindruckt der stämmige Elektrosportler mit seiner geduckten Dachlinie, den breiten Backen und kurzen Überhängen. Und als RS mit bis zu 646 PS im Boost-Modus ist mangelnde Dynamik kein Thema. Alles für einen Preis von 140 000 Euro.

7

Limousine: Lucid Air

In der finalen Staffel der US-Fernsehserie Goliath überzeugt neben der schauspielerischen Leistung von Billy Bob Thornton vor allem diese aparte Luxuslimousine. Der Lucid Air glänzt mit schnörkellosem Design, einem sensationell niedrigen cw-Wert von 0,21 und extremer Effizienz. Die über 1000 PS starke Dream Edition schaffte 2021 eine Elektroreichweite von bis zu 837 Kilometern mit nur einer Batterieladung. Nicht weniger spektakulär sind die Scheinwerfer: Einzeln ansteuerbare LED-Linsen passen das Licht je nach Fahrsituation an. Der Preis: 74 400 Euro.

8

E-SUV: BMW iX M60

Der iX M60 ist das erste Elektro-SUV von BMW mit dem Kürzel M, das einen besonders sportlichen Leistungszusatz verspricht. Der M60 liefert 619 PS und 1100 Newtonmeter, beschleunigt in 3,8 Sekunden von null auf 100 km/h, und das bei 2,5 Tonnen Leergewicht. Der dicke Bayer verspricht eine Reichweite von 566 Kilometern. Das Fahrwerk, die Karosseriestruktur mit Carbon im Dach und die Gewichtsverteilung garantieren ein für diese Fahrzeugklasse ungewöhnlich agiles Handling. Der Preis: 132 200 Euro.

9

SUV: Brabus 800 XLP Superblack

Kaum ein Auto wurde in seiner grundlegenden äußeren Form so lange unverändert gebaut wie die G-Klasse von Mercedes – nämlich über 40 Jahre. Und fast genauso lange veredelt Tuner Brabus aus Bottrop auch schon den G-Wagon. Dieser ultrastarke Pick-up basiert auf einem Mercedes-AMG G 63, hat eine enorme Bodenfreiheit von 49 Zentimetern und 800 PS. Der Grundpreis des komplett schwarzen 800 XLP Superblack liegt bei 726 000 Euro. Auf Wunsch kommt der Brabus auch mit Wingcopter-Drohne auf der Ladefläche.

10

E-City-Car: Microlino 2.0

Schon 2016 debütierte beim Genfer Auto-Salon das zweisitzige Elektroauto Microlino. Eine Wiedergeburt der legendären BMW Isetta von 1956, deren originellstes Detail die nach vorn aufklappbare Fahrertür war. 2022 soll der Elektro-Zwerg nun endlich auf den Markt rollen: mit bis zu 230 Kilometer Reichweite, 230 Liter Kofferraumvolumen und einem Preis von 12 500 Euro.

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E-Motorrad: Harley-Davidson LiveWire

Mit der vollelektrischen Harley-Davidson LiveWire will die US-Marke auch im E-Segment Akzente setzen. Die LiveWire ist kein schweres Cruiser-Eisen, sondern verkörpert mit ihrem progressiven Design eher eine moderne Interpretation der klassischen Harley-Optik. Statt sonor zu knattern, summt die Harley in knapp über drei Sekunden von null auf Tempo 100 – und das ganz ohne Zugkraftunterbrechung. Preis: ab 20 000 Euro.