10 Dinge, die man vom Salone del Mobile lernen kann

Auf der Mailänder Möbelmesse versammeln sich Möbelfirmen und Designexperten aus aller Welt. Welche Neuheiten und Innovationen dieses Jahr besonders spannend waren.
 
Text Anna Walter
1

Sportgeräte muss man nicht verstecken

Technogym

Anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums hat Technogym 40 internationale Künstler und Designer gebeten, seine Fitnessbank neu zu interpretieren. Das Ergebnis sind kunstvolle Objekte, die u.a. die Handschrift von Patricia Urquiola oder Piero Lissoni tragen. 15 der Unikate werden im September bei Sotheby’s versteigert, die restlichen 25 Bänke sind im Onlineshop der Marke erhältlich. Alle Erlöse der „Design to Move“-Kollektion kommen Unicef zugute.

2

Das Kochfeld verschwindet aus der Küche

Gaggenau

Im Rahmen der „Elevation of Gravity“ Ausstellung, die im Glaspavillon der Villa Necchi Campiglio stattfand, inszenierte Gaggenau seine aktuellen Produktinnovationen. Für Erstaunen sorgte vor allem die vollintegrierte Induktion, die nahtlos in die Arbeitsfläche integriert und damit unsichtbar ist. Gaggenau lässt auf diese Weise das Kochfeld aus der Küche verschwinden und löst so die Grenzen zwischen Kochen und Wohnen auf.

3

Es gibt auch Lüster für Puristen

Occhio

Die Designphilosophie von Occhio ist von Purismus geprägt – und die Neuheiten, die das deutsche Unternehmen auf dem Salone del Mobile präsentiert hat, bilden dabei keine Ausnahme. Das Herzstück der diesjährigen Kollektion heißt „Lunanova” und greift das Thema Lüster auf. Statt opulenter Kristallkreationen haben die Münchner ihre „Luna” Glaskugeln in verschiedenen Größen konzentrisch auf einer verspiegelten Scheibe angeordnet. Im Inneren der Leuchte schweben Occhio fireball Lichtquellen, die für kraftvolles, gerichtetes Licht sorgen.

4

Rot ist die Farbe der Stunde

Gucci

Seit Sabato de Sarno zum neuen Kreativdirektor von Gucci ernannt wurde, ist Bordeauxrot zu seinem Markenzeichen geworden. Kein Wunder, dass die satte Farbe auch in der Ausstellung zu finden war, die er für die Mailänder Designwoche konzipiert hat. Hierfür tauchte der Designer fünf italienische Möbelklassiker aus verschiedenen Epochen in sein „Rosso Ancora“ und zeigte sie in Räumen oberhalb des Gucci Stores, die mit leuchtend grünem Teppich ausgekleidet waren.

5

Auf Zuckerrohrfasern kann man sitzen

Dedon

Unter dem Motto „Beyond Boundaries: Innovation inspiriert von der Natur“ zeigte Dedon seine neuesten handgeflochtenen Kreationen und Faserentwicklungen. Mit den farbenfrohen „Kida“ Designs bringt der Outdoormöbelhersteller erstmals eine Kollektion auf den Markt, die nicht gewebt, sondern mit Fasern umwickelt wurde. Als umweltfreundliche Alternative zu Fasern aus fossilen Rohstoffen hat die Marke außerdem EcoCycle Fiber entwickelt, das aus Zuckerrohr gewonnen wird.

6

Eine Küche fungiert als Lichtskulptur

Poggenpohl

Die Luxusküchen von Poggenpohl überzeugen vor allem durch eines: Sie sehen nicht wie Küchen aus. Zur Milan Design Week präsentierte man drei neue Studien der +Modo-Serie. Die architektonische Basis bildet ein filigranes Konstrukt aus Metall, das von einer vermeintlich schwebenden Arbeitsplatte vervollständigt wird. Das Highlight: Eine neu entwickelte Flächenlicht-Technologie ermöglicht eine Ausleuchtung der Naturstein-Arbeitsplatte von innen heraus.

7

Kaschmir eignet sich auch fürs Sofa

Loro Piana Interiors

Mit der Installation „A Tribute To Cini Boeri“ ehrte Loro Piana Interiors die italienische Architektin und Designerin. Zu sehen waren die ikonischsten Entwürfe von Cini Boeri – eingekleidet in edle Bezüge von Loro Piana. Für das modulare Strips-Sofa wurde etwa Cashmere Raw gewählt, ein reiner, ungefärbter Kaschmir in zwei Farbtönen. Die Botolo-Stühle wurden mit weichem Cashfur, einer Mischung aus Kaschmir und Seide, bezogen und in einer limitierten Serie von 100 Stück aufgelegt.

8

Bambus wird luxuriös interpretiert

Roche Bobois

Für die Kollektion „Bamboo Mood“ arbeitete Roche Bobois erstmals mit der chinesischen Designerin Jiang Qiong Er zusammen. Ihre Entwürfe sind von der Form der Bambuspflanze inspiriert, die als Symbol für die chinesische Kultur steht. Statt tatsächlich Bambusrohre zu verwenden, präsentierte Roche Bobois Luxusmöbel aus anderen Materialien. Neben einem skulpturalen Paravent umfasst die Kollektion einen Lacktisch, der an einen schräg geschnittenen Bambusstamm erinnern soll, ein Sofa, eine Konsole, sowie Teppiche und Keramik.

9

Autodesign passt auch ins Wohnzimmer

Bentley Home

In seinem Atelier im historischen Palazzo Chiesa präsentierte Bentley Home eine neue, sechsteilige Kollektion. Die Designer Carlo Colombo, Federico Peri und Francesco Forcellini übertrugen die Design-DNA der britischen Marke auf moderne Möbelstücke. So hat man sich beim Design des modularen „Lotus“ Sofas vom Automobildesign inspirieren lassen und vereint organische Formen mit hochwertigen Materialien. Clever: Die Beistelltische aus Marmor wurden direkt in die Sitzflächen integriert.

10

Zum Essen sitzt man jetzt tiefer

Freifrau

Was bisher vor allem im Outdoor-Bereich zu beobachten war, erhält nun Einzug in das Wohn- und Esszimmer: Der so genannte „Low Dining“ Trend. Passend dazu lanciert Freifrau die Stühle seiner „Theia“-Serie mit einer niedrigeren Sitzhöhe. Die Low-Dining-Stühle sind fünf Zentimeter niedriger als klassische Sitzmöbel und lassen sich flexibel an niedrigen Esstischen und neben Sofas platzieren.