5 Kreuzfahrten, die Sie an entlegene Orte bringen
Ittoqqortoormiit, Grönland
Le Commandant Charcot
Ittoqqortoormiit ist der entlegenste Ort Grönlands. Sogar Island – jenseits der Dänemarkstraße – ist näher als die nächste ständig bewohnte Gemeinde auf Grönland selbst. Über den lang andauernden Winter mit Temperaturen von bis zu minus 23 Grad ist der örtliche Heliport die einzige Möglichkeit, in das rund wohner zählende Örtchen zu kommen. Doch Ende Mai, Anfang Juni, und damit deutlich vor den wenigen anderen Kreuzfahrtschiffen, die in jene Region vordringen, bricht sich die Le Commandant Charcot ihren Weg durch den noch zugefrorenen Scoresbysund. Im Gepäck hat das Schiff der Reederei Ponant palettenweise frische Früchte und andere Lebensmittel für die Bewohner von Ittoqqortoormiit. Diese können das Schiff besuchen, während die Gäste der Le Commandant Charcot derweil mit Hundeschlitten zu den bunten Häusern der Kleinstadt gebracht werden und dort etwa das kleine Museum oder die rote Kirche besichtigen können. Die Le Commandant Charcot ist der Eisbrecher in der Flotte von Ponant und fährt an die Orte der Arktis, zu denen andere Schiffe nicht kommen. Eisbärsichtungen sind fast garantiert. Aktivitäten wie Schneeschuhwanderungen, Eisschwimmen und Kayaking machen die Expedition abwechslungsreich.
- Frühling mit den Inuit am Rande des Scoresbysunds
- 12 Tage ab/bis Reykjavík
- 16. bis 28. Mai 2024
- Ab 18.230 Euro p. P. in der Prestige Kabine
Fernandina, Galápagos
Silver Origin
Unwirtlich, dieser Begriff kommt einem im Fall von Fernandina möglicherweise als Erstes in den Sinn. Denn die drittgrößte Insel des Galápagos-Archipels liegt direkt über dem Zentrum des vulkanischen Hotspots. Entsprechend aktiv ist der Vulkan La Cumbre in der Mitte der Insel. Dennoch bietet Fernandina eine Heimat für eine beeindruckende Tierwelt: Landleguane, flugunfähige Stummelkormorane, Galápagos-Pinguine und Seelöwen sind nur einige davon. Bei einem Besuch des am nördlichen Ufer gelegenen Punta Espinoza wird man darüber hinaus von der populationsstärksten Kolonie an endemischen Meerechsen begrüßt. Fernandina, auch bekannt als Narborough Island, ist fester Bestandteil auf den zwischen sieben und 14 Tage dauernden Routen des Kreuzfahrtschiffes Silver Origin. Mit meistens zwei Destinationen am Tag taucht man so ganz tief ein in die dortige Inselwelt. Das 2020 in Dienst gestellte Schiff bietet Platz für lediglich 100 Passagiere und wurde speziell für den Einsatz auf dem Archipel konstruiert. So ermöglichen etwa raumhohe Fenster an jeder Stelle des Schiffes einen perfekten Blick auf die einzigartige Natur dieser außergewöhnlichen Region.
- Galápagos Expedition Cruise
14 Tage ab/bis San Cristóbal - 29. Juni bis 13. Juli 2024
- Ab 17.800 Euro p. P. in der Classic Veranda Suite
Parintins, Brasilien
Nautica
Auch Parintins ist – wie Ittoqqortoormiit auf Grönland – ein Ort auf dieser Welt, den man nur auf dem Luft- oder dem Seeweg erreichen kann. Größer könnten die Unterschiede aber ansonsten kaum sein. Denn mit über 100.000 Einwohnern ist Parintins die zweitgrößte Stadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas. Bekannt ist sie für das jedes Jahr Ende Juni stattfindende Folklorefestival Boi-Bumba. Von der Bundeshauptstadt Manaus trennen die Stadt rund 460 Flusskilometer, bis zum offenen Meer sind es derer gar fast 1000. Auf ihrer Reise ist die Nautica von Oceania Cruises insgesamt eine ganze Woche im Amazonasgebiet unterwegs und bietet viel Zeit, diese entlegene Region zu erkunden. Boca da Valeria, Alter do Chão, Santarém, Macapá und selbstverständlich Manaus selbst sind weitere Stationen entlang des wasserreichsten Flusses der Welt. Und mit etwas Glück begegnet man auch einem der Amazonasdelfine. Die Nautica gehört mit ihren 181 Meter Länge zu den kleineren Schiffen der Flotte von Oceania Cruises. Sie wurde erst im Jahr 2018 umfangreich renoviert und bietet rund 670 Passagieren Platz.
- Amazonian Mystique
- 24 Tage ab/bis Miami
- 9. November bis
3. Dezember 2024 - Ab 9.979 Euro p. P. im Veranda Stateroom
Ongeim'l'Tketau, Palau
Four Seasons Explorer
Bis zu rund 30 Millionen Quallen tummeln sich im Jellyfish Lake von Palau. Nicht die angenehmste Vorstellung eigentlich, doch die endemische Art mit dem Namen Mastigias cf. papua ssp. etpisoni, oder einfacher golden jellyfish, hat in dem vor rund 12.000 Jahren entstandenen Salzwassersee keine Feinde und somit auch ihre für Menschen schmerzhaften Nesselzellen abgelegt. Das Schnorcheln zusammen mit den goldfarbenen Medusen ist ein beeindruckendes Schauspiel. Das Wasser hat angenehme 31 Grad, die Genehmigung, hier zu schnorcheln, kostet rund 100 Euro. Den „fünften See“, wie der Jellyfish Lake in Landessprache heißt, besucht man am besten mit der Four Seasons Explorer. Der im Oktober auf Jungfernfahrt gehende Katamaran ist nur 39 Meter lang und verfügt über drei Decks und elf Kabinen. Im Gegensatz zu konventionellen Kreuzfahrtschiffen gibt es hier keine festen Routen oder fixe Termine. Ähnlich wie bei einem klassischen Hotel kann man seinen Aufenthalt ganz individuell und exklusiv buchen. Auch ein Vollcharter ist möglich.
- Datum und Dauer individuell buchbar
- Ab ca. 2.800 Euro pro Nacht
Saint Andrews Bay, Südgeorgien
Hanseatic spirit
Selbst wenn Expeditionskreuzfahrtschiffe auf ihrem Weg zum – oder vom – antarktischen Kontinent die Bucht von Saint Andrews an der Nordküste Südgeorgiens erreichen, ist noch nicht sichergestellt, dass man als Passagier auch an Land übersetzen kann. Das Wetter ist unberechenbar, der Wind lässt die Dünung oftmals zu stark ausfallen, um in die Schlauchboote zu gelangen. Das macht Saint Andrews Bay zum wohl am schwierigsten zugänglichen der abgelegenen Orte. Wer es an Land schafft, der wird allerdings belohnt. Denn vor der Kulisse des mächtigen Mount Skittle erstreckt sich die auf etwa 150.000 Tiere geschätzte Kolonie von Königspinguinen. Den rund drei Kilometer langen Strand am Fuß des Cook-Gletschers teilen sie sich dabei mit Seeelefanten und Pelzrobben. Auf den Antarktis-Expeditionen hat die 2021 in Dienst gestellte, gerade einmal 139 Meter lange Hanseatic spirit maximal 199 Passagiere an Bord – Exklusivität garantiert.
- Expedition Antarktis – Große Expeditionsroute intensiv
- 18 Tage ab/bis Ushuaia
21. Dezember 2023 bis 8. Januar 2024 - Ab 19.710 Euro p. P. in der Balkonkabine