Das andere Mallorca

Als der argentinische Millionär Adán Diehl und seine Frau María Elena Popolicio 1929 das Hotel Formentor eröffneten, gab es noch keine Straße, die zu ihrem Anwesen führte. Die Gäste erreichten den nördlichsten Punkt Mallorcas ausschließlich per Boot. Die gleiche Ankunft können Reisende heute wieder erleben: Am Hafen von Pollença wartet Skipper Paul mit einer weißen Motoryacht und bringt sie zur hoteleigenen Anlegestelle am Cap Formentor. Völlig abgeschieden vom Rest der Insel, thront dort das neue Four Seasons Mallorca über der türkisblauen Bucht.
Alle 110 Zimmer haben Meerblick
Vier Jahre dauerte der Umbau, den die neuen Eigentümer vorgenommen haben, bevor sie das geschichtsträchtige Haus im August 2024 als Four Seasons wiedereröffneten. Von der Grundstruktur ist nicht mehr viel übrig – außer die legendäre Steintreppe, auf deren Stufen sich bereits Grace Kelly, Charlie Chaplin und Winston Churchill ablichten haben lassen. Dass sich prominente Persönlichkeiten im Hotel Formentor wohlfühlten, liegt unter anderem an seiner isolierten Lage. Eingebettet in ein Naturschutzgebiet, ist man auf dem 40 Hektar großen Anwesen ganz für sich. Nur, wer ein Hotelgast ist, darf die kurvenreiche Bergstraße bis zum Ende befahren.
In der lichtdurchfluteten Lobby erhält man einen Vorgeschmack auf das, was einen in den nächsten Tagen erwartet: Eine große Fensterfront rahmt das Mittelmeer und die umliegenden Pinienwälder wie ein Gemälde ein. Es ist der gleiche Blick, den man beim Aufwachen – und sogar beim Duschen hat. Alle 110 Zimmer sind zur Bucht hin ausgerichtet und verfügen über einen eigenen Balkon. Das zurückhaltend moderne Design zieht sich durch das gesamte Hotelkonzept: Die Einrichtung vereint warme Creme- und Erdtöne mit natürlichen Materialien wie Holz und Travertin.



Tagsüber sonnen sich die Gäste auf den rosafarbenen Liegen am Pool oder unternehmen Ausflüge, die der Concierge individuell für sie zusammenstellt. Fernab vom Massentourismus taucht man hier in ein Mallorca ein, das anderen Reisenden meist verborgen bleibt. Mit einem Defender kann man etwa die hügelige Landschaft von Formentor erkunden, im hoteleigenen Weingut eine Weinprobe machen oder bei einer privaten Bootstour ins kristallklare Wasser der Cala Murta springen. Abends trifft man sich auf einen Formentini auf der Terrasse des Hotels und hat anschließend die Wahl zwischen zwei verschiedenen Restaurants: Während im „Mel” mediterrane Küche serviert wird, vereint das „Shima“ Aromen aus Japan und Peru. Wer nach Ceviche oder Hummer-Paella doch noch hungrig ist, findet in seiner Minibar lokale Spezialitäten wie Spaniens besten jamón.
Zimmer ab 2800 Euro pro Nacht