Panerai-CEO Jean-Marc Pontroué im Interview

Unter der Führung von Jean-Marc Pontroué hat Panerai seine Produktpalette erweitert, sich breiter aufgestellt und klar als italienische Marke positioniert. Welche Ziele hat der Unternehmer privat?

Jean-Marc Pontroué ist seit dem Jahr 2018 CEO von Panerai und beerbte den legendären Dottore Angelo Bonati. Sein Rüstzeug sammelte Pontroué bei den Luxusmarken Givenchy, Montblanc und Roger Dubuis. Ein Augenmerk legt der Unternehmer auf die Digitalisierung, das E-Commerce-Geschäft und die Nachhaltigkeit. Panerai hat sich unter seiner Führung zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 komplett nachhaltig zu sein. Und was sind Pontroués ganz privaten Ziele?

Panerai unterstützt die Imibala-Stiftung, die bedürftigen Kindern in Südafrika den Schulbesuch ermöglicht.

Welches Häkchen fehlt noch auf Ihrer persönlichen
Bucket List?

Ich würde gerne nach Laos, Patagonien und in den Himalaya reisen, allerdings nicht alle gleichzeitig, sondern zu verschiedenen Gelegenheiten und Jahreszeiten. Diese Orte sind noch relativ unentdeckt und Teil einer intakten Natur, die noch nicht von Millionen von Besuchern überrannt wurde.

Was wird in dieser Welt stark überschätzt?

Materielle Besitztümer im Vergleich zur Bedeutung moralischer und intellektueller Werte.

Was erhält in dieser Welt zu wenig Aufmerksamkeit?

Die Arbeit von Menschen, die anderen helfen. Bei Panerai haben wir die Möglichkeit, die Imibala-Stiftung in Südafrika zu unterstützen, die bedürftigen Kindern den Schulbesuch ermöglicht. Auf solche Dinge wünschte ich mir mehr Fokus.

Am liebsten trinkt Jean-Marc Pontroué Franciacorta, einen Sekt, der im Nordosten Mailands angebaut wird.

Was ist das Erste, das Sie am Morgen tun?

Wenn ich nicht auf Reisen bin, stehe ich um 5.30 Uhr auf, um meine E-Mails zu checken und die neuesten Nachrichten zu lesen, bevor ich meinen Tagesplan schmiede und Termine sondiere. Und dann ist es Zeit für den ersten Espresso des Tages aus einer echten italienischen Maschine.

Was lieben andere an Ihnen?

Meine Entschlossenheit.

Was benutzen Sie, um sich zu beruhigen?

Ich trinke gerne Franciacorta, einen großartigen italienischen Sekt, den ich vor ein paar Jahren im Nordosten von Mailand entdeckt habe, besonders die Marke Bellavista, die mit einem schönen privaten Anwesen verbunden ist.

Was ist das Letzte, das Sie gekauft haben?

AirPods von Apple. Ich brauche sie dringend zum Laufen, und es ist eine Spezialität von mir geworden, jeden Monat ein Paar AirPods zu verlieren.

Welcher Kauf hat Sie lange glücklich gemacht?

Kürzlich habe ich einen antiken Kamin für meine künftige Wohnung in Mailand erworben, was mich sehr glücklich macht, da er schwer zu finden war. Es handelt sich um ein einzigartiges Stück aus dem 18. Jahrhundert, das ursprünglich aus einem Palast im Zentrum von Mailand stammt.

Das derzeitige Lieblingsrestaurant des Unternehmers: Das Isola dei Sapori in Mailand.

Was würden Sie niemals hergeben?

Meine Freiheit, zu denken und diese Gedanken zu teilen.

Welches ist Ihr derzeitiges Lieblingsrestaurant?

Das Isola dei Sapori in der Via Augusto Anfossi in Mailand. Ein traditionelles Familienrestaurant, in dem die leckerste Pasta serviert wird, die man sich vorstellen kann.

Wer trifft schwierige Entscheidungen für Sie, Ihr Bauchgefühl oder Ihr Verstand?

Mein Verstand. Ich denke, dass in einem kreativen Geschäft, in dem Stil wichtig ist, die ideale Mischung zur Entscheidungsfindung 70 Prozent Verstand und 30 Prozent Bauchgefühl ist.

Wenn Sie Ihr Leben in einem bestimmten Alter anhalten und einfrieren könnten, welches Alter wäre das?

Mit 30 Jahren – da hat man seine Kindheit und Jugend abgeschlossen, die Welt steht einem offen, und man befindet sich in der Blütezeit seiner körperlichen Stärke, ohne geistige Grenzen, die einen einschränken, alles zu erreichen. Es ist eine aufregende Zeit, um über die Zukunft und alle Möglichkeiten nachzudenken, die vor einem liegen – aber auch, um Vergangenes zu reflektieren.

Wie hat sich die Bedeutung von Luxus in den letzten drei Jahren verändert?

Die Erfahrungen auf allen Ebenen wird immer wichtiger. In der Luxusbranche geht es um das hohe Maß an Fachkenntnis in sämtlichen Bereichen: von der Qualität des Produktes, dem Service bis hin zur menschlichen Komponente und der gelebten Gastfreundschaft. Diese Entwicklung wird sich beschleunigen.