Jetzt kann man sich Elvis Presleys Privatflugzeug kaufen

Der Musiker war ein leidenschaftlicher Flugzeugsammler, jetzt wird seine Lockheed JetStar aus dem 1962 im Januar versteigert. Bevor man aber im roten Samtinnenraum wie der King persönlich abheben kann, gibt es noch ein Hindernis zu bewältigen.

Ein Stück Rock'n'Roll-Geschichte, das in der Wüste von New Mexico darauf wartet, entstaubt zu werden, wird nächsten Monat den Besitzer wechseln. Elvis Presley kaufte den rot-silbernen JetStar im Jahr 1976 für 840.000 Dollar, was in heutigen Dollar etwa 4,4 Millionen US-Dollar, also etwa 4.2 Millionen Euro entspricht.

Elvis besaß eine Flotte von Flugzeugen

Der Jet, der neun Passagieren und drei Besatzungsmitgliedern Platz bietet, verfügte über vier Triebwerke und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von über 900 km/h und hatte eine Reichweite von etwa 4000 Kilometern. Das mag für die damalige Zeit revolutionär klingen, dennoch war die Maschine nur eines von Presleys Sammlerstücken. Der Musiker besaß eine ganze Flotte von Flugzeugen. 

Die Lockheed war nur ein Flugzeug in Presleys privater Flotte. Er besaß eine speziell angefertigte Convair 880 mit dem Namen "Lisa Marie", die das Rufzeichen Hound Dog 1 trug, sowie eine zweite JetStar mit dem Rufzeichen Hound Dog 2. Mehrere Piloten wurden angeheuert, um auf Abruf fliegen zu können. Zwei weitere Elvis-Jets sind derzeit in Presleys Haus, Graceland, in Memphis ausgestellt.

Die Lockheed JetStar wurde unter Verschluss gehalten

Dabei dürfte die Lockheed JetStar zu den auffälligsten Maschinen seiner Sammlung gehören. Der Innenraum ist holzgetäfelt, verziert mit rotem Samt mit goldfarbenen Beschlägen und rotem Teppich. Zu den Sitzgelegenheiten gehören sechs Plüsch-Drehsessel und eine Couch. Der Medienschrank ist mit einem Fernseher, einem Kassettenspieler und einem RCA-Videorekorder ausgestattet. Die Kombüse beinhaltet noch die originale Kenmore-Mikrowelle und einen Getränkespender.

Lockheed stellte den JetStar 1957 vor, im selben Jahr, in dem Elvis "Jailhouse Rock" veröffentlichte, und baute im Anschluß 203 Flugzeuge in seinem Werk in Marietta, Georgia. Elvis verkaufte den Jet, nachdem er ihn etwas mehr als ein Jahr besessen hatte, und er landete bei einer saudi-arabischen Firma. Er wurde schließlich in das Roswell International Air Center in Roswell, New Mexico, gebracht, wo er seit Jahrzehnten unter Verschluss gehalten wurde.

Leider kann man nach der Ersteigerung des Flugzeugs aber nicht einfach die Maschine einschalten und losfliegen. Die Triebwerke und der größte Teil der Cockpitausrüstung wurden entfernt. In der Auktionsbeschreibung von Mecum in Kissimmee (Florida) heißt es, dass der JetStar für den Transport zerlegt werden muss. Das Unternehmen hofft, dass jemand den JetStar als „einzigartiges Elvis-Exponat für die ganze Welt" restaurieren wird. Bei einer früheren Auktion im vergangenen August konnte kein Käufer für den Jet gefunden werden, das Mindeststartgebot lag bei 100.000 Dollar, also knapp 95.000 Euro.