Mercedes-Benz Vision EQXX: Der 1000 Kilometer Traum

Ein Prototyp und eine Computer-Simulation sollen den Traum von der (fast) grenzenlosen elektrischen Freiheit in die Realität umsetzten. Was ist dran, am Mercedes-Benz VISION EQXX?
Der VISION EQXX gehört zu einem hausinternen Technologieprogramm, das Innovationen schneller auf die Straße bringen soll. So schafften es die Verantwortlichen in nur 18 Monaten vom weißen Blatt Papier bis zum Prototyp.

Noch ist es eine Simulation, eine Idee und der Prototyp ist noch keinen Meter gefahren. Aber es ist eine Simulation mit einem großen Versprechen – und eine Vision, die die Fantasie elektrisiert. Mit dem VISION EQXX will Mercedes-Benz den nächsten Schritt in der E-Mobilität gehen. Oder besser: Fahren. Die Ingenieure haben anhand einer internen, digitalen Simulation berechnet, dass der nun präsentierte Prototyp VISION EQXX im realen Straßenverkehr mit einer einzigen Batterieladung über 1000 Kilometer weit fahren wird. Irgendwann. 

Wissen aus der Formel 1 half den Ingenieuren, den Energiespeicher des EQXX extrem zu komprimieren. Das Batteriepaket speichert annähernd 100 kWh Energie bei 50 Prozent weniger Volumen und 30 Prozent weniger Gewicht – im Vergleich zum bislang effezientesten Batteriepaket.

„Der Mercedes-Benz VISION EQXX zeigt, wie wir uns die Zukunft des Elektroautos vorstellen. In nur eineinhalb Jahren haben wir den effizientesten Mercedes aller Zeiten entwickelt – mit einem Energieverbrauch von weniger als 10 kWh pro 100 Kilometer. Der VISION EQXX hat eine Reichweite von mehr als 1000 Kilometern mit einer einzigen Ladung – angetrieben von einer Batterie, die in einen Kleinwagen passen würde“, sagt Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Mercedes-Benz AG.

Innentraum: Das einteilige Display erstreckt sich über die gesamte Innenraumbreite. Der Fahrer wird unter anderem durch Künstliche Intelligenz, die die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachahmt, situativ unterstützt. Die Interieur-Designer verbauten im Innenraum eine Vielzahl nachhaltiger Materialien: von Pilzen über Bambus und Kaktus bis hin zu veganer Seide.

Um das ausgerufene Ziel zu erreichen, musste die Effizienz zu herkömmlichen Elektromodellen enorm gesteigert werden. Aber auch die bestmögliche Umweltverträglichkeit war ein gleichberechtigtes Entwicklungsziel. Im Fokus der Entwickler stand die Optimierung aller Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs sowie der Verwendung von Leichtbauwerkstoffen und nachhaltigen Materialien. Essenziell: Extrem rollwiderstandsarme Reifen, eine niedrige Aerodynamik (cW 0,17) und der Einsatz modernster Software. Das Ergebnis: Der VISION EQXX setzt – zumindest in der Simulation – neuen Maßstab für Energieeffizienz.

Mit dem VISION EQXX zeigt Mercedes-Benz, wie man sich dort die Zukunft des Elektroautos vorstellt: Mit einer Reichweite von mehr als 1000 Kilometern und einen Energieverbrauch von weniger als 10 kWh pro 100 Kilometer. Der Wagen bringt nur 1750 Kilo auf die Waage.

So kommen am Ende 95 Prozent der in der Batterie gespeicherten Energie auch bei den Rädern an. Zum Vergleich: Bei einem Fahrzeug mit einem effizienten Verbrennungsantrieb sind es etwa 30 Prozent. Ob der VISION EQXX das gegebene 1000-Kilometer-Versprechen einhalten wird, hängt nun an den Ingenieuren. Mehr als den Prototypen wird man auf der Straße aber nicht zu Gesicht bekommen. Mercedes wird den VISION EQXX nicht in Serie fertigen, ihn aber als Technologieträger für kommende Modelle nutzen.