Diese acht Bugattis wollen Topsammler haben

Bugatti gelingt es, dass jeder dieser acht Typen, vom Kleinwagen bis hin zum Sport- und Rennwagen, ein Unikat geblieben ist.
Der Bugatti Peugeot Bebe war der erste Kleinwagen der Marke.

Ettore Bugatti war ein früh vollendetes Genie: Im Alter von 18 Jahren entwarf er 1898 ein Dreirad mit zwei Motoren¸ drei Jahre später zeigte er auf dem Mailänder Salon ein Automobil mit einem selbst konstruierten Vierzylindermotor. 20jährig wurde er Chefkonstrukteur bei der Firma De Dietrich, dann folgten Motorkonstruktionen für das Haus Mathis. Von Anfang 1907 an schuf er für die Firma Deutz in Köln große Vierzylinder – um sich mit dem hier verdienten Geld dann 1909 selbstständig zu machen. Parallel dazu schuf er aber noch für Peugeot den ersten Kleinwagen – den Typ "Bébé" BP1 mit einem 0,9 Liter-Vierzylinder und zehn PS Leistung. Bis 1916 sollten mehr als 3000 Exemplare des 60 km/h schnellen Kleinwagens entstehen.

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Mit dem Bugatti Brescia begann der Rennerfolg.

Typ 13, 22 und 23  – "Brescia"

Ettore Bugatti war verrückt nach Rennerfolgen – sie waren die Basis des Bugatti-Nymbus. Und der von 1910 bis 1914 gebaute Typ 13 mit 1,4 Liter Hubraum und einer obenliegenden Nockenwelle sollte 1921, beim "Großen Preis von Brescia" die Ränge 1 bis 4 belegen, wofür der Bugatti Rennwagen den Namen "Brescia" erhielt. 1913 wurde der Typ 13 überarbeitet und erhielt, bei nahezu identischer Technik, neue Typ-Bezeichnungen. Während der Typ 22 nun über Vierventil-Technik verfügte, behielt der preisgünstigere Typ 23 die Zweiventil-Technik des Typ 13. Bis zum Ausbruch des Weltkriegs verkaufte Bugatti 435 Exemplare dieser Baureihe.

Dieses Modell wurde dem großen Roland Garros gewidmet.

Typ 18 – "Roland Garros"

Nachdem Ettore Bugatti seinen frühen Ruhm mit der Konstruktion großvolumiger Modelle begründet hatte, entwarf er 1908 für den Flugzeug-Pionier Roland Garros, einen engen Freund von Ettore Bugatti, einen mächtigen Vierzylinder mit nicht weniger als 5027 cm³ Hubraum. Für die Leistung von 100 PS sorgten bei dem Königswellentriebwerk auch zwei Einlass- und ein Auslassventil. Nur sechs oder sieben Fahrzeuge entstanden, darunter eines mit Kardanantrieb – die anderen waren mit einem Kettenantrieb zur Hinterachse ausgerüstet. Doch Bugatti erkannte rasch, dass seine Zukunft in kleinen, leichten und agilen Sport- und Rennwagen bestand.

So sehen Rennwagen-Legenden aus.

Typ 35 – Grand Prix-Rennwagen

Mit dem Typ 35 wurde die Marke aus Molsheim endgültig zur Legende – Ettore war mittlerweile von Vier- auf Achtzylinder-Motoren umgestiegen, und der Reihen-Achtzylinder, der ursprünglich über 1991 cm³ Hubraum verfügte (spätere Varianten besaßen 2262 cm³ Hubraum), sollte von 1924 bis 1930 in Produktion bleiben. Mit anfänglich 90 PS Leistung bei 6000/min – die größere Variante Typ 35 B mit Roots-Kompressor leistete 125 PS – waren über 200 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich. Rund 150 dieser Rennwagen sollten entstehen – ein Typ 35 B gewann 1928 und 1930 den Großen Preis von Frankreich.

Ein Wagen für Könige - der Bugatti Royale.

Typ 41 – "Royale"

Mit dem Typ 41 wollte Ettore Bugatti die gekrönten Häupter dieser Welt mit dem besten Auto der Welt beglücken. Dafür schuf er einen riesigen Reihen-Achtzylinder, der im Prototyp über 14.763 cm³ Hubraum verfügte, die späteren Modelle hatten dann 12.736 cm³ Hubraum und 300 PS Leistung. Der adäquate Name: "Bugatti Royale". Wobei es bei nur sechs gebauten Fahrzeugen blieb, denn zwischen 1927 und 1933 gab es keine Könige, die sich diesen Wagen leisten konnten. Stattdessen erwarben ein Münchner Augenarzt, ein Pariser Modeschöpfer und ein britischer Colonel je einen Royale. Die verbliebenen Fahrzeuge blieben in der Familie Bugatti.

Beeindruckendes Coupé: der Petit Royale.

Typ 50 – "Petit Royale"

Natürlich baute Ettore Bugatti für die Kunden, die mehr Hubraum und mehr Leistung haben wollten, auch von 1929 an wieder größere Motoren – so den Typ 46 mit 5,4 Liter Hubraum und 140 PS Leistung. Doch erst der Typ 50, von dem zwischen 1930 und 1934 etwa 100 Fahrzeuge produziert wurden, brachte einen technischen Durchbruch: Nun verfügte der 5 Liter-Reihenachtzylinder über zwei obenliegende Nockenwellen, Vierventiltechnik und 225 PS. Eine Technik, die rasch auch bei den anderen Modellen zum Einsatz kam. Praktisch jeder Typ 50 war ein Unikat – besonders beeindruckend war das von Sohn Jean Bugatti beeinflusste aerodynamisch Coupé.

Nur drei seiner Art - der legendäre Bugatti Atlantic.

Typ 57 / 57 S / 57 SC – Der legendäre Atlantic

1932 übernahm Jean Bugatti die Konstruktionsabteilung in Molsheim – Ettore selbst hatte seinen Lebensmittelpunkt nach Paris verlagert. Jean begann mit der Konstruktion des Typ 57, der mit einem 3,3 Liter großen Achtzylinder mit 135 PS in etwa 725 Exemplaren verkauft werden konnte. Der 57 S besaß dann 175 PS und wurde unter anderem in dem beeindruckenden Atalante-Coupé verbaut. Der Höhepunkt der Baureihe war der 57 SC, der mit Kompressor 200 PS bereitstellte und in dem faszinierenden Atlantic-Coupé zum Einsatz kam. Nur drei Exemplare sollten entstehen – eines davon besitzt heute Ralph Lauren.

Abschluss - der letzte Grand Prix-Wagen.

Typ 59 – Der letzte Grand Prix-Wagen

Auch wenn die Konkurrenz von Mercedes-Benz und Auto-Union Mitte der 30er Jahre begann, die Grand Prix-Rennen zu dominieren, so baute Bugatti zwischen 1934 und 1936 sechs Exemplare des Typ 59 Grand Prix-Wagens. Mit seinen 250 PS, die der 3,3-Liter-Achtzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und Kompressor lieferte, war der Typ 59, der als einer der schönster Grand Prix-Wagen aller Zeiten gilt, nur bei zwei Rennen 1934 siegreich. Hoch innovativ waren auch die neuen Drahtspeichenräder, deren Speichen strahlenförmig zwischen Radnabe und Felge gespannt waren.

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