Die 6 besten Golfplätze der Legenden

Ob Südafrika, Irland, Dubai oder Amerika - erleben Sie die exklusiven Playgrounds und Courses der Golflegenden! Tiger Woods, Gary Player, Bernhard Langer und Co. haben mit diesen Golfplätzen atemberaubende Landschaften entworfen.
Text Shaun Tolson
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Gary Player

  • 81 Jahre
  • Südafrika
  • größte Erfolge: 165 Turniersiege weltweit, 9 Major-Turniere
  • gebaute Plätze: 390

Sun City – Südafrika

Sun City bietet eine eigenwillige Architektur, die an eine untergegangene Hochkultur im Dschungel erinnert. Alles wirkt wie eine „Indiana Jones“-Kulisse, doch in dem Luxusresort gibt es ein riesiges Spielcasino und zwei Spitzenplätze, beide von Südafrikas Golflegende Gary Player entworfen – der früher einmal, um gegen die Apartheid zu demonstrieren, mit einer Hose antrat, deren Beine links weiß und rechts schwarz gefärbt waren. „Es ist mein Lieblingsort auf dieser Welt: 36 Löcher, wilde Tiere, fünf Pools, Pferdeställe, Restaurants, Tennisplätze, einfach fabelhaft“, sagt der drahtige Mann, der noch heute jeden Morgen 1000 Sit-ups macht.

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Player hat den Lost-City Course mit großen Wasserhindernissen und sogenannten Waste-Areas entworfen, naturbelassenen Flächen aus Sand und Gestrüpp, aus denen der Schlag zur Fahne besonders knifflig wird.
Achtung: Im Wasserhindernis von Bahn 13, dessen Grün wie der afrikanische Kontinent geformt ist, leben 38 ausgewachsene Krokodile.

Mitgliedschaft: möglich, Gäste: willkommen, Greenfee: ca. 45 Euro

Portmarnock Hotel & Golf Links, Golfplatz

Bernhard Langer

  • 59 Jahre
  • Deutschland
  • größte Erfolge: 102 Turniersiege weltweit, 2 Major-Turniere
  • gebaute Plätze: 18

Portmarnock – Irland

Einer der schönsten Links-Plätze Irlands ist ausgerechnet von einem Deutschen entworfen worden: 1995 eröffnete Portmarnock Links vor den Toren Dublins. Die chronisch vom Pech geplagte, irische Fußballnationalmannschaft (wer erinnert sich nicht an das Handtor des Franzosen Thierry Henry, das den Iren 2009 die WM-Qualifikation raubte) trifft sich stets vor Auswärtspartien im dazugehörigen Hotel. Es kann also sein, dass man die spielende Legende Robbie Keane an der Bar trifft, wo er aber nur ein Pint trinkt, wenn Coach O’Neill wegschaut. Der extrem fitte Bernhard Langer, derzeit der beste Senioren-Spieler der Welt, rührt kein Bier an und redet lieber über den Platz: „Meine Design-Philosophie orientiert sich am Vorbild der großen Designer vergangener Zeiten“, erklärt der erfolgreichste deutsche Golfer. „Links-Plätze wurden mit viel Gespür für die Landschaft und unter geschickter Ausnutzung der naturbedingten Gegebenheiten gestaltet.“ Große Eingriffe in die Natur sind auf den küstennahen Plätzen verpönt, und auch hier zieht sich der Course durch malerische Dünen. Aber ein bisschen Pflege muss natürlich sein: Gerade hat der Club den Besitzer gewechselt, und erst 2016 wurden 65 Bunker auf dem Platz zusätzlich vertieft.

Mitgliedschaft: möglich, Gäste: willkommen, Greenfee: ca. 80 Euro

The Els Club – Dubai

Ernie Els

  • 47 Jahre
  • Südafrika
  • größte Erfolge: 71 Turniersiege weltweit, 4 Major-Turniere
  • gebaute Plätze: 25

The Els Club – Dubai

Die Scheichs wissen es: Wer nur auf Öl setzt, hat bald auf Sand gebaut. Und daher versucht Dubai, sich mit aller Macht als touristische Top-Destination zu etablieren. Dank des vielen Geldes sind fantastische Hotels entstanden, die besten Küchenchefs der Welt werden entweder für Events oder gleich fix eingekauft, und auch bei den Golfplätzen lässt man sich nicht lumpen. Neben Ernie Els durften Golflegenden wie Colin Montgomerie und Nick Faldo ebenfalls ans Reißbrett. Auf dem hochgelobten Els-Course bestimmen die riesigen sandigen Waste-Areas das Bild, die nicht nur das Spiel interessant machen, sondern auch den enormen Wasserbedarf, den ein Golfplatz in der Wüste nun einmal mit sich bringt, ein wenig im Zaum halten. Ein Plus: „Der stete Wüstenwind gibt dem Platz ein schottisches Links-Feeling“, so der Designer mit dem elegantesten Schwung von allen. Immer wieder interessant ist das futuristische Panorama der nagelneuen Hochhausbauten, die den Platz einrahmen und oft bis zum Horizont reichen. Das ist nichts für Naturpuristen, aber eben doch faszinierend. Im Umkleideraum ist Schrank Nummer eins natürlich für Erbauer Ernie Els reserviert.

Mitgliedschaft: Warteliste, Gäste: willkommen, Greenfee: ca. 75 Euro

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Greg Norman

  • 61 Jahre
  • Australien
  • größte Erfolge: 91 Turniersiege weltweit, 2 Major-Turniere
  • gebaute Plätze: 120

Champions Gate International Course – Florida

Der Mann hat seine Finger in vielen Honigtöpfen: Seine vom Wine Spectator hochgelobten Weine haben im australischen Premium-Segment 60 Prozent Marktanteil, seine Immobilienprojekte weltweit verkaufen sich ebenso gut wie seine Bekleidungslinie, er exportiert Wagyu-Steaks, stellt Sonnenbrillen her und hat auch noch eine Risikokapitalgesellschaft gegründet. Angeblich ist Greg Norman inzwischen 400 Millionen Dollar schwer. „Golf lehrte mich, ein guter Geschäftsmann zu sein, weil ich Strategien entwickeln musste, um zu gewinnen. Und das hilft auch im Business.“ Der weißblonde Australier weiß daher, wo man profitable Plätze baut: etwa in Orlando, nur ein paar Minuten von Disney World entfernt. Extrem tiefe Bunker machen das Spiel auf dem International Course zu einer Schachpartie, und die beeindruckendste Bahn ist die 18, ein elendig langes Par 5 mit Wasser. Für die Runde können spezielle Lunchpakete mit Bloody Marys geschnürt werden. „Ein guter Platz von mir ist der Schlüssel “, erklärt Norman, der Rockefeller der Golfwelt. „Drumherum kann meine Firma Immobilien bauen, ich kann das Clubrestaurant mit meinen Weinen und meinen Steaks bestücken und den Pro-Shop mit meiner Bekleidungslinie.“

Mitgliedschaft: Warteliste, Gäste: willkommen, Greenfee: ab ca. 90 Euro

Muirfield Village Golf Club

Jack Nicklaus

  • 76 Jahre
  • USA
  • größte Erfolge: 119 Turniersiege weltweit, 18 Major-Turniere
  • gebaute Plätze: 320

Muirfield Village – Ohio

Hier hat er sich sein Denkmal gebaut: Jack Nicklaus, der erfolgreichste Golfer aller Zeiten, ist auch einer der erfolgreichsten Platzdesigner. Doch von den mehr als 300 Plätzen, die er mit seinen Söhnen entworfen hat, ist Muirfield Village sein Liebling. Kein Wunder, liegt es doch in seiner Heimatstadt. Und: Es war sein erstes, großes Werk. Das ihn beinahe in die Pleite getrieben hätte, denn 1972 war Nicklaus zwar bereits ein Superstar, aber die Preisschecks waren damals noch dürftig. Trotzdem kaufte er insgesamt 660 Hektar Land, davon 240 für den Platz selbst (deutsche Plätze kommen mit einem Fünftel aus). „Es war zu viel für meine Mittel. Aber es war mir egal. Es war das, was ich tun wollte und was ich tun musste“, sagt Nicklaus heute. Inzwischen gilt der Platz als einer der besten in den USA, jedes Jahr findet dort das Memorial Tournament statt. Pros wie Amateure müssen sich mit 71 Bunkern auseinandersetzen (zur Eröffnung waren es noch 77), außerdem kommt an 11 der 18 Löcher Wasser ins Spiel.

Mitgliedschaft: lange Warteliste, Gäste: willkommen, Greenfee: ab ca. 150 Euro

Sporting Club Bad Saarow Faldo Course – Berlin

Nick Faldo

  • 59 Jahre
  • England
  • größte Erfolge: 41 Turniersiege weltweit, 6 Major-Turniere
  • gebaute Plätze: 30

Sporting Club Bad Saarow Faldo Course – Berlin

„Dieser Meisterschaftsplatz gehört zu den schönsten in Deutschland“, gibt sich der zum Sir geadelte Engländer gewohnt unbescheiden wie wortkarg. Mit der Presse hat er es nämlich nicht so. Spätestens, als die Geschichte rauskam, dass ihm seine 23-jährige Gespielin mit einem Eisen 9 seinen schönen Porsche zertrümmert hatte; besser hätte es sich kein englischer Boulevardjournalist ausdenken können. Der Platz jedenfalls ist tatsächlich eine Wucht und gilt als der schwierigste, den man hierzulande spielen kann. Das Rough ist grausam, und man scheint auf jedem Loch Gegenwind zu haben. Doch das Wetter ist fast noch das Harmloseste auf dem Faldo Course, denn einen Platz mit 133 Bunkern findet man selten. Um ein Haar hätte Berlin den Zuschlag für den Ryder Cup 2022 erhalten, doch die Austragungsrechte für das spektakuläre Duell USA gegen Europa gingen nach Rom. Was übrigens den Porsche und die 23-Jährige angeht, hat sich Faldo jetzt doch noch einmal geäußert. „Das Problem war, dass so ein Sportwagen ja nicht aus Blech, sondern aus speziellem Kunststoff gebaut ist. Die ersten Hiebe zeigten überhaupt keine Wirkung, und der Schläger sprang einfach zurück. Das machte sie nur noch wütender. Aber irgendwann hat sie den Job dann doch zu Ende gebracht.“

Mitgliedschaft: möglich, Gäste: willkommen, Greenfee: ca. 110 Euro

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